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Antrag: Masterplan Handwerk

Freitag, 29.4.2022

Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von GRÜNEN, SPD, FDP und Volt vom 29.04.22

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:
 
1. Der Magistrat wird beauftragt, einen Masterplan Handwerk zu erstellen. Analog zu den Masterplänen für die Kreativwirtschaft und die Industrie sollen dabei langfristig die Rahmenbedingungen für das Handwerk in Frankfurt optimiert werden.
 
2. Die im Rahmen des Masterplans Industrie bereits erarbeiteten Vorschläge für das Handwerk fließen in den Masterplan ein.
 
3. Erstellung und Umsetzung des Masterplans Handwerk werden von einem durch das Wirtschaftsdezernat in Abstimmung mit der Stadtverordnetenversammlung zu berufenden Beirat, in dem u. a. die Kammern, die Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände vertreten sind, begleitet. Dabei sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter*innen zu gleichen Teilen zu beteiligen.
 

Begründung:

Zu 1.: Frankfurt ist nicht nur Banken-, Handels- und Industriestadt, sondern auch ein zentraler und bedeutender Handwerksstandort. Im Stadtgebiet Frankfurt gibt es rund 7300 insbesondere kleine und mittelständische Handwerksbetriebe. Die Stadt Frankfurt und die Wirtschaftsförderung Frankfurt, als städtische Gesellschaft arbeiten eng mit der Handwerkskammer Rhein-Main und den Handwerksinnungen zusammen.
 
Der Koalitionsvertrag für die Jahre 2021 - 2026 sieht vor, Frankfurt als Handwerksstandort zusammen mit dem organisierten Handwerk in seiner Gesamtheit stärker in den Blick zu nehmen und den Handwerksstandort Frankfurt-Rhein-Main zukunftsfit zu machen. Dafür ist der Masterplan Handwerk ein geeignetes Instrument.
 
Zu 2.: Das Kompetenzzentrum Industrie erstellte bereits im Februar 2018 gemeinsam mit weiteren Abteilungen der Wirtschaftsförderung Frankfurt ein Konzept für ein "Frankfurter Programm zur Errichtung von Handwerkerhöfen zur Stärkung des Stadtteilgewerbes". Eine Arbeitsgruppe mit der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main (HWK) und der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) begleitete seit August 2019 eine gemeinsam finanzierte Bedarfsanalyse zur Errichtung von Handwerker-/Gewerbehöfen in Frankfurt am Main, die vom CIMA Institut für Regionalwirtschaft im Auftrag der Wirtschaftsförderung Frankfurt erstellt wurde (B 196 Zeitgemäße Tradition - Errichtung eines Handwerkerhofes in Frankfurt am Main - 17.05.2019). Im Rahmen einer Unternehmensbefragung waren seit Juli 2019 mehr als 5.200 Handwerks- sowie weitere stadtteilorientierte Betriebe des Dienstleistungs- und verarbeitenden Gewerbes u. a. zu Standortzufriedenheit, Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungshemmnissen an den derzeitigen Betriebsstandorten sowie betrieblichen Flächenbedarfen und Standortanforderungen angefragt worden.
 
Die Studie zur Bedarfsanalyse zur Errichtung von Handwerker-/Gewerbehöfen in Frankfurt am Main ergab ein voraussichtliches Potenzial von 329 Betrieben mit Sitz in Frankfurt am Main (Hochrechnung) und 326 Betrieben aus dem Frankfurter Umland (Modellrechnung), die an einem Handwerker-/Gewerbehof als Betriebsstandort Interesse haben könnten. Die HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt soll ein Gebäude mit etwa 10.000 Quadratmetern vermietbarer gewerblicher Fläche auf vier bis fünf Stockwerken auf einem zentral gelegenen Grundstück errichten, bewirtschaften und vermieten (M 202 Änderung der Betriebssatzung der Hafen- und Marktbetriebe der Stadt Frankfurt am Main - 14.12.2020).
 
Zu 3.: Ein Beirat, in den u. a. Vertreterinnen und Vertreter der Handwerkskammer Rhein-Main, der IHK, der Gewerkschaften und weitere kompetente Fachleute berufen werden sollen, ist unabdingbare Voraussetzung für die Erstellung und die Umsetzung eines Masterplans Handwerk.

Der Antrag und dazugehörige Dokumente können im Parlamentarischen Informationssystem (Parlis) eingesehen werden.