Mehr Sozialarbeit für Obdachlose // Versorgung von drogenkranken Menschen
Mehr Sozialarbeit für Obdachlose
Die Notübernachtungseinrichtung am Eschenheimer Tor ist das niedrigschwelligste Hilfsangebot, das wir für obdachlose Menschen in der Stadt haben. Dort kann jede:r kommen und gehen, ohne sich zu registrieren oder auszuweisen, – und bekommt immer einen geschützten Schlafplatz. Mehr als 100 Menschen nutzen jede Nacht diese Möglichkeit.
Daher war es wichtig, die Betreuung dort weiter zu verbessern: Im kommenden Winter sind daher in der Einrichtung an zwei Tagen in der Woche morgens Sozialarbeiter:innen des Frankfurter Vereins für soziale Heimstätten und Mitarbeiter:innen des Jugend- und Sozialamts im Einsatz, um den Menschen zu helfen. Zusätzlich werden die Öffnungszeiten des Cafés von drei auf perspektivisch sieben Tage ausgeweitet. Und wir nehmen die Situation in der B-Ebene verstärkt in den Blick.
Denn wir dürfen niemals vergessen: Auch wer obdachlos auf der Straße lebt, ist ein wichtiges und vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft. Und diese Gesellschaft muss füreinander sorgen. Nur dann haben wir die Chance auf ein Frankfurt, wie wir es uns alle vorstellen.
Welche Angebote wir sonst noch in Frankfurt für obdachlose Menschen vorhalten, erfahrt Ihr hier.
Versorgung von drogenkranken Menschen
Sicher habt Ihr die Debatte um die Versorgung von auswärtigen Drogenkranken in den Frankfurter Einrichtungen mitverfolgt. Ich kann Euch versichern: Wir haben alle das gemeinsame Ziel, die offene Drogenszene einzudämmen, die drogenkranken Menschen von der Straße zu holen und weiterhin das Leben von Menschen zu retten. Wenn aber einem Großteil der Suchtkranken der Zugang zu Einrichtungen verwehrt wird, erreichen wir das Gegenteil: Das Suchtgeschehen verlagert sich mit noch mehr Suchtkranken in den öffentlichen Raum. Niemand wünscht sich die menschenunwürdigen Verhältnisse der 90er Jahre in der Taunusanlage und die hohe Zahl von Drogentoten von damals zurück. Dieses Vorgehen ist nicht zu Ende gedacht und würde das engagierte Bemühen in den Hilfseinrichtungen konterkarieren.
Denn wie soll das konkret in der Praxis umgesetzt werden? Was geschieht mit den Menschen, wenn ihnen der Zugang in Hilfseinrichtungen verwehrt wird? Wie kann dann verhindert werden, dass Drogenkranke in die angrenzenden Stadtteile oder in Parks und Spielplätze in ganz Frankfurt abwandern?
Das Problem ist der florierende Handel mit illegalen Drogen in Frankfurt, der weiterhin Suchtkranke in die Stadt locken wird. Hier müssen wir ansetzen. Eine Erstversorgung von suchtkranken Menschen in den bestehenden Konsumräumen ist unabhängig von ihrer Herkunft, aus humanitären Gründen der Überlebenssicherung und auch, weil der öffentliche Raum dadurch entlastet werden muss, notwendig. Wir können die Menschen nicht auf der Straße sterben lassen, egal wo sie herkommen.
Wir brauchen ein härteres Vorgehen gegen den illegalen Handel. Darüber hinaus fordern wir, dass die Umlandkommunen die dringend notwendigen Suchthilfeeinrichtungen für ihre Bürger schaffen. Die Landesregierung sehe ich nach wie vor in der Pflicht, hier steuernd einzugreifen und das umzusetzen.
Eure Elke