Die GRÜNEN im Römer zum Transgender Day of Remembrance
Am 20. November ist der Gedenktag für die Opfer von Transfeindlichkeit, der seit 1999
jährlich begangen wird. Dazu wird es um 17 Uhr eine Kundgebung vor dem
Brockhausbrunnen auf der Zeil geben.
Im vergangenen Jahr haben weltweit rund 400 trans Menschen ihr Leben in Folge von
transfeindlicher Gewalt verloren, davon 50 durch Suizid. Die Dunkelziffer dürfte um ein
vielfaches höher sein. Dazu erklärt die Queerpolitikerin und Stadtverordnete der
GRÜNEN im Römer Julia Eberz:
„In vielen Ländern wurden transfeindliche Gesetze erlassen oder verschärft,
insbesondere in den USA, Polen und Russland. Andere Länder wie Argentinien,
Kanada oder Norwegen haben dagegen bedeutende Fortschritte bei der
Gleichberechtigung und Anerkennung gemacht, dies sollte auch für Deutschland ein
Anreiz sein.
In der vergangenen Woche wurde das Selbstbestimmungsgesetz im Bundestag
beraten, welches das veraltete und zum Teil verfassungswidrige
Transsexuellengesetz ablösen soll. Mit diesem Gesetz werden die Hürden für den
Wechsel des Namens und Geschlechtseintrags in der Geburtsurkunde erheblich
gesenkt und die bisherige entwürdigende, langwierige und teure Prozedur abgeschafft.
Kritiker:innen des Gesetzes befürchten, dass nun Männer reihenweise zum
Standesamt laufen und ihren Namen ändern, nur um dann in die Frauensauna oder
aufs Frauenklo zu dürfen. In keinem der Länder mit einem Selbstbestimmungsgesetz
ist so etwas eingetreten, mal abgesehen davon, dass mir bisher keine
Ausweiskontrollen in Saunen, auf öffentlichen Toiletten oder Umkleiden bekannt sind.
Und wer für das ‚Vergnügen‘, nun in die Frauensauna oder aufs Frauenklo zu ‚dürfen‘,
den ganzen bürokratischen Rattenschwanz auf sich nehmen möchte, der wird sich
noch wundern, wie viel Aufwand das nach sich zieht. Von der Beantragung neuer
Ausweisdokumente bis zur Meldung bei Krankenkasse, Arbeitgeber:innen oder dem
Finanzamt. Ein teurer und aufwändiger ‚Spaß‘, nur um das tun zu können, was auch
jetzt schon möglich ist. Leider ist dies nur ein Teil der ideologischen Fehlinformationen
der Gegner:innen dieses Gesetzes, die ihren Hass auf trans Menschen mit
vermeintlichem Frauenschutz tarnen wollen.
In Frankfurt werden wir GRÜNE weiter daran arbeiten, die Situation von trans
Menschen und deren Sichtbarkeit sowie Sicherheit zu erhöhen. Meine
Direktkandidatur für den hessischen Landtag war hoffentlich für den bzw. die eine oder
andere Betroffene ein Mutmacher, dass trans Sichtbarkeit möglich ist – in der
Öffentlichkeit wie auch auf Wahlplakaten.“