Ausweisung von großen Naturschutzgebieten und Einschlagmoratorium für alte Buchenwälder in Hessen gestoppt - Rückschlag für Arten- und Naturschutz durch neue Landesregierung
Der Verlust der Artenvielfalt ist neben der Klimakrise die größte Bedrohung für uns. Unsere Ernährung, intakte Ökosysteme und somit unsere Lebensgrundlage ist von der Artenvielfalt abhängig. Deshalb müssen wir die Artenvielfalt erhalten, so gut es geht. Aus diesem Grund haben wir in den letzten zehn Jahren 10 Prozent des Staatswaldes als Naturwälder ausgewiesen. Die größeren Naturwälder über 100 Hektar haben wir bereits teilweise als Naturschutzgebiet ausgewiesen und damit langfristig geschützt. Bei der Hälfte der 34 Naturschutzgebiete läuft noch das Ausweisungsverfahren. Das hat die neue Landesregierung jetzt gestoppt. Mit dem fadenscheinigen Argument des Bürokratieabbaus. Damit ist die langfristige Absicherung der Naturwälder, die Refugium für seltene Tier- und Pflanzenarten wie den Schwarzstorch sind, gefährdet. In diesen Naturwäldern findet bislang noch kein Einschlag statt, um diese seltenen Arten zu schützen, denn diese reagieren sensibel auf Störungen. Ein weiterer herber Rückschlag für den Natur- und Artenschutz ist die Beendigung des Einschlagmoratoriums für alte Buchenwälder in NATURA 2000 Gebieten. Aus diesem Grund haben wir einen dringlichen Berichtsantrag für den Umweltausschuss diese Woche eingebracht. Wir halten euch auf dem Laufenden, was die Antworten der Landesregierung angeht. Hier findet ihr den Dringlichen Berichtsantrag.
Im Februar ist außerdem die neue Rote Liste der Brutvögel Hessens erschienen. Neben der Schleiereule ist auch die Haubenlerche von Aussterben bedroht, mehr dazu hier.