Null Toleranz bei Gewalt im Fußball
Anlässlich der zunehmenden und verstörenden Gewalt auf Fußballplätzen erklärt Natascha Kauder, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und sportpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Römer:
„Die Gewalt im Amateurfußball nimmt bundesweit immer mehr zu und aktuell ereignen sich auch in Frankfurt erschreckende und zutiefst schockierende Gewaltszenen insbesondere im Jugendfußball. Die jüngst ausgebrochene Gewalteskalation bei einem internationalen Fußballjugendturnier hatte gar den Tod eines 15-jährigen Spielers aus Berlin zur Folge. Auch Schiedsrichter*innen sind von Gewaltandrohungen und Übergriffen immer mehr betroffen. So drohte Anfang Mai ein Vater bei einem Spiel der C-Junioren den 15-jährigen Schiedsrichter zu köpfen.
Jegliche Art von Gewalt darf weder auf noch neben dem Spielfeld geduldet werden. Es müssen nun schnellstens alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um jegliche körperlichen aber auch verbalen Übergriffe auf Spieler*innen, Schiedsrichter*innen und andere Beteiligte umgehend sanktionieren zu können. Die Schiedsrichter-Vereinigung Frankfurt hatte bereits vor einiger Zeit ein Video zu Gewalt auf Fußballplätzen veröffentlicht und damit einen öffentlichen Hilferuf gestartet, in dem sie mehr Unterstützung forderte. Die Verbände und Kooperationsstellen sowie alle beteiligten Akteur*innen und die Stadt Frankfurt müssen diesen Hilferuf ernstnehmen. Gemeinsam müssen daher schnellstmöglich Vorschläge gegen Gewalt auf Fußballplätzen auf den Tisch und zeitnah umgesetzt werden.
Schon 2013 wurde die ‚Frankfurter Erklärung gegen Gewalt im Fußball‘ seitens der Stadt Frankfurt gemeinsam mit dem Hessischen Fußballverband, dem Fußballkreis Frankfurt, dem Sportkreis Frankfurt, dem Präventionsrat und der Schiedsrichtervereinigung auf den Weg gebracht und 2014 von den Frankfurter Fußballvereinen bestätigt. Darin heißt es unter anderem: ‚Wir, die Vertreter der Frankfurter Fußballvereine, verurteilen Diskriminierung und Gewalt und setzen uns für Fair Play auf und neben unseren Sportplätzen ein. Wer brutal spielt – spielt nirgendwo.‘
Die Erklärung hat heute leider mehr Aktualität als jemals zuvor. Das gemeinsame Ziel müssen gewalt- und diskriminierungsfreie, sichere und friedliche Fußballspiele sein, bei denen der Schutz der Spieler*innen, der Schiedsrichter*innen, der Zuschauenden und aller weiterer Beteiligten im Vordergrund steht.
Neben dem aktuell angekündigten Runden Tisch des Sportkreises Frankfurt zu Gewalt im Fußball muss allen Frankfurter Vereinen über das Sportamt die ‘Frankfurter Erklärung‘ erneut ins Bewusstsein gerufen werden. Diese muss umgehend ausnahmslos umgesetzt und weiter in Fair-Play-Kampagnen investiert werden. Der Tod des 15-jährigen Jungen macht uns alle fassungslos und muss aufgearbeitet werden. Neben der Gewaltpräventionsarbeit müssen bei jeglicher Art von Übergriffen unmissverständliche Grenzen aufgezeigt und Sanktionen verhängt werden, denn Gewalt hat keinen Platz im Sport!“