Hessische Forderung Grenzwerte für Luftschadstoffe aufweichen zeigt: Lobbyinteressen gehen vor Gesundheitsschutz
Ingmar Jung, ist ein Umweltminister, der keiner sein will. Das zeigt einmal mehr seine Positionierung auf der Umweltministerkonferenz zu Luftschadstoffen.
Seine Forderung, die EU-Grenzwerte für Luftschadstoffe aufzuweichen, ist ein Rückschritt für den Gesundheitsschutz in Hessen. Besonders für die Frankfurterinnen und Frankfurter mit der immensen Verkehrsbelastung und dem Frankfurter Flughafen. Die Ergebnisse der Messungen der Ultrafeinstaubpartikel (UFP) am Frankfurter Flughafen weisen darauf hin, dass der Flugbetrieb und die damit einhergehenden Prozesse eine erhebliche Quelle von UFP sind. Sie dringen wegen ihrer geringen Größe besonders tief in die Atemwege ein und sind deshalb eine Gefahr für die Gesundheit. Das schert den Umweltminister nicht. Dabei gehen die EU-Grenzwerte längst nicht so weit, wie die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt. Laut EU sollen künftig einige zusätzliche Luftschadstoffe an besonders betroffenen Standorten gemessen werden, zum Beispiel besonders kleine Feinstaubpartikel, die tief in die Lunge und bis ins Blut eindringen. Staatsminister Jung stellt sich dagegen, obwohl die Wissenschaft vor erheblichen Gesundheitsrisiken warnt und Hessen in diesem Bereich bislang Vorreiter war.