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COP30 in Belém

COP30 in Belém

Freitag, 14.11.2025

Diese Woche steht für mich ganz im Zeichen der COP30 in Belém. Als Grüne Bundestagsfraktion schauen wir nicht nur auf die Verhandlungssäle, sondern auch darauf, mit welcher Haltung Deutschland dort auftritt. Klar ist: Wer zuhause neue fossile Subventionen aufsetzt, den Bau von Gaskraftwerke anschiebt und Klimagesetze zurückdrehen will, kann international kein glaubwürdiger Anwalt des Klimaschutzes sein. Genau das vermittelt Kanzler Merz und passt damit zu den aufgeweichten EU-Klimazielen für 2035/2040: Zwar stehen - 90 % im Beschluss, doch ein Teil darf über Auslandsgutschriften angerechnet werden – praktisch bleiben damit nur 85 % echte Emissionsreduktion der EU. Diesen Kurs hat Berlin im EU-Umweltminister*innenrat aktiv mitgetragen. Kurz vor Belém ist das ein falsches Signal. Als Grüne Fraktion fordern wir, dass die Bundesregierung den Rückwärtsgang stoppt: Den Ausbau der Erneuerbare beschleunigen statt auszubremsen, am Verbrenner-Aus festhalten und die internationale Klimafinanzierung verlässlich aufstellen statt zu kürzen. Zugleich bietet die COP die Chance, Natur- und Klimaschutz zusammenzudenken: Die brasilianische Initiative für einen Regenwald-Finanzierungsmechanismus kann zum Lackmustest werden, ob großen Worte auch belastbare Lösungen folgen. Wenn Länder dafür entlohnt werden, intakte Wälder zu bewahren, gewinnen Klima, Biodiversität und die Menschen vor Ort. Belém ist der Glaubwürdigkeitstest: Entweder wir stellen fossile Lobbyinteressen zurück oder wir verlieren Anschluss und Vertrauen. Deutschland hat die Wahl, heute. Wir entscheiden uns für Klima- und Naturschutz, entwaldungsfreie Lieferketten und faire Finanzierung mit gezielten Investitionen in unsere Zukunft.