Statt nationalstaatlicher Reflexe braucht es eine nachhaltige Strategie für den Finanzplatz Frankfurt
Es gibt in Europa kein anderes Land, was so sehr vom gemeinsamen EU-Binnenmarkt profitiert wie Deutschland. Deutsche Unternehmen beteiligen sich und übernehmen jedes Jahr ausländische Unternehmen für viele Milliarden Euro. Wenn wir Europa und einen gemeinsamen Binnenmarkt ernst meinen, dann müssen wir unabhängig von der möglichen Fusion der italienischen Bank UniCredit mit der Commerzbank anerkennen, dass dazu auch grenzüberschreitende Fusionen gehören können.
Besonders wichtig für uns GRÜNE ist allerdings, dass eine mögliche Fusion von UniCredit und Commerzbank sozialverträglich ablaufen muss. Wir appellieren an die Verantwortlichen, im Sinne der Beschäftigten behutsam vorzugehen und nicht wie aktuell durch angedrohte feindliche Übernahmen für Wut und Unsicherheit zu sorgen.
Nationalstaatliche Reflexe und politischer Aktionismus helfen aber in der Debatte nicht weiter. Wir brauchen stattdessen eine nachhaltige Strategie, um den Finanzplatz Frankfurt gezielt zu stärken. Statt schnellen Sprüchen braucht es mehr Anstrengungen der Landesregierung wie eine stärkere Förderung von Innovationen und Fintechs. Den Bereich Sustainable Finance nimmt man leider seit dem Regierungswechsel überhaupt nicht mehr wahr. Die gestern vorgestellte Finanzplatzstudie der Helaba sieht sehr gute Perspektiven für Frankfurt. Das darf die schwarz-rote Landesregierung nicht verspielen.
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