In Berlin hat die parlamentarische Arbeit unter neuen Mehrheiten begonnen
Liebe Freundinnen und Freunde,
die konstituierende Sitzung des neu gewählten Bundestages liegt hinter uns – ein Moment demokratischer Erneuerung, aber auch ein Moment des Innehaltens angesichts der gewaltigen Herausforderungen, die vor uns liegen. In Berlin hat die parlamentarische Arbeit unter neuen Mehrheiten begonnen – mit all den Hoffnungen, aber auch der Verantwortung, die damit einhergeht.
Wir möchten an dieser Stelle Katrin Göring-Eckardt herzlich für ihre herausragende Arbeit als Vizepräsidentin im 20. Deutschen Bundestag danken. Mit ihrer klaren Haltung, ihrer Souveränität und Menschlichkeit hat sie dieses hohe Amt mit großem Ansehen gefüllt. Ihr Einsatz für Demokratie, Zusammenhalt und Menschenwürde war prägend – und bleibt es.
Gleichzeitig gratulieren wir Omid Nouripour herzlich zur Wahl als einer der Vizepräsidenten des 21. Deutschen Bundestages. Als Frankfurter Abgeordneter wird er in dieser herausgehobenen Rolle nicht nur unsere Stadt, sondern auch unsere Werte von Vielfalt, Dialog und Verantwortung würdig vertreten. Wir sind stolz auf ihn und freuen uns auf seine Stimme im Präsidium!
Bei uns in Frankfurt rücken die Vorbereitungen zur Kommunalwahl zunehmend in den Fokus. Und so sehr wir als GRÜNE für ein starkes, sozial gerechtes und ökologisch verantwortungsvolles Frankfurt kämpfen – so klar ist auch: Die Herausforderungen sind enorm.
Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle allen neuen und langjährigen Mitgliedern, die den Auftakt unseres Prozesses für die Kommunalwahlen 2026 mit angestoßen haben. Euer Engagement, eure Ideen und eure Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, sind das Fundament für den Weg, der vor uns liegt.
Ob es um bezahlbaren Wohnraum, eine gerechte Mobilitätswende, gute Bildung für alle oder die soziale Teilhabe in einer diversen Stadtgesellschaft geht – wir werden an dem gemessen, was wir konkret umsetzen. Sie fragen zu Recht: Was verändert sich wirklich? Was macht mein Leben besser?
Denn auch hier geraten Menschen unter Druck: durch steigende Mieten, durch Armut trotz Arbeit, durch Rassismus im Alltag. Auch in Frankfurt gibt es Unsicherheit – und Erwartungen.
Es wird wichtig sein, dass wir – gerade in einem sich langsam formierenden Wahlkampfprozess – gemeinsam mit den demokratischen Parteien eine Sprache wählen, die nicht spaltet und nicht ausgrenzt, sondern unsere Werte klar und unmissverständlich abbildet. Denn was die letzten Monate einmal mehr gezeigt haben: Worte haben Gewicht. Sie bleiben nicht folgenlos, sie hinterlassen Spuren – bei den Betroffenen, in unserer Gesellschaft, in unserem Miteinander. Frankfurt kann das anders – und Frankfurt hat gezeigt, dass wir es anders können.
Dabei muss Politik auch den Mut haben, sich selbst zu hinterfragen. Nicht als bloße Formsache, sondern als Werkzeug, um Dinge besser zu machen – um echte, tragfähige Lösungen zu schaffen.
Denn bei all dem geht es nicht nur um uns als Partei und unsere Kernthemen. Es geht um die Frage: Was erwartet die Stadt als Gesellschaft von einer Partei, die stärkste Kraft ist – und es bleiben will? Diese Verantwortung nehmen wir ernst. Und wir wissen, dass unsere Glaubwürdigkeit sich daran bemisst, wie sehr wir die Lebensrealitäten der Menschen in den Mittelpunkt stellen – nicht nur in Worten, sondern im Handeln.
Und ja, Frankfurt steht dabei im bundesweiten Vergleich in einer durchaus privilegierten Lage. Als internationaler Finanzstandort, als Stadt der Vielfalt, der Kultur und des Wandels bietet Frankfurt Potenziale, von denen viele Kommunen nur träumen können. Vielfalt wird hier nicht nur geduldet – sie wird gelebt. Doch gerade das verpflichtet uns: zu mehr Gerechtigkeit, zu mehr Transparenz, zu echten Lösungen.
Denn wir wissen: Politik ist dann glaubwürdig, wenn sie wirkt. Wenn sie nicht nur verwaltet, sondern gestaltet. Wenn sie die richtigen Fragen stellt – und echte Antworten gibt. Dafür braucht es unsere ganze Energie, unsere Entschlossenheit – und euren Einsatz.
Lasst uns gemeinsam den Weg in eine gerechte, vielfältige und klimaneutrale Zukunft weitergehen – hier in Frankfurt, mit Blick auf die kommunalen Entscheidungen, und mit Verantwortung im großen Ganzen.
Herzliche Grüße
Nilab Alokuzay-Kiesinger
Beisitzerin im Kreisvorstand