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GRÜNE begrüßen Einigung mit der Region für neuen Stadtteil im Nordwesten

Freitag, 28.2.2025

Mit breiter Mehrheit hat die Regionalversammlung Südhessen dem Zielabweichungsverfahren für den neuen Stadtteil der Quartiere im Frankfurter Nordwesten zugestimmt. Die Region erkennt damit an, dass Frankfurt diese Flächen unter bestimmten Bedingungen für Wohnungsbau entwickeln darf, obwohl sie im Regionalplan bisher anders vorgesehen waren. Dies soll im Rahmen einer Stadtentwicklungsmaßnahme geschehen, mit der die Stadt besondere Möglichkeiten zum Erwerb der betroffenen Flächen bekommt. Damit hat sie bei der Gestaltung der künftigen Quartiere besonders großen Einfluss.

„Das ist ein wichtiger Meilenstein für die Stadtplanung in Frankfurt", freut sich Julia Frank, planungspolitische Sprecherin der GRÜNEN im Römer. „Die Stadt wächst und der Wohnraum wird knapp. Kurzfristig können wir noch mit einigen neuen Wohnungen rechnen, langfristig fehlen uns aber Bauflächen. Der neue Stadtteil ist unsere wichtigste Antwort auf diese Herausforderung – hier können perspektivisch Wohnungen für etwa 17.000 Menschen sowie viele Arbeitsplätze entstehen.

Als GRÜNE haben wir dabei immer klargemacht: Wir unterstützen dieses Projekt angesichts des großen Eingriffs in den Außenbereich der Stadt nur, wenn es auch ökologisch Sinn macht. Soziale und ökologische Nachhaltigkeit sind hier keine Verzierung, sondern Grundbedingung."

In der nun vorgeschlagenen „Planungsvariante Ost" bleibt die Natur westlich der Autobahn A5 nun weitgehend unberührt. Statt Wohnbebauung soll dort ein vielfältiger Grünraum entwickelt werden, der von Anwohner*innen und Landwirtschaft gemeinsam genutzt wird – eine „koproduktive Landschaft". Die Regionalversammlung hat zudem klare Umweltauflagen gesetzt, etwa einen Schutzbereich von 200 Metern rund um die Brunnen des Wasserwerks Praunheim II.

Damit reagiert die Region auch auf die Sorgen der Anwohner*innen zu den ökologischen Auswirkungen des Vorhabens. Viele sorgen sich auch, wie sich der neue Stadtteil auf das Klima in der Umgebung auswirken könnte. „Diese Sorgen nehmen wir ernst", versichert Frank. „Dazu brauchen wir im weiteren Verlauf jederzeit Transparenz, Diskussionen und aktuelle Gutachten, die für alle zugänglich sind. Wir schaffen mehr als nur Wohnraum – wir entwickeln nachhaltige Quartiere", verspricht Frank. „Dabei setzen wir konsequent auf autoarme Straßen, kurze Wege, gute ÖPNV- Anbindung, großzügige Grünflächen, nachhaltige Bauweisen und mehr günstige und geförderte Wohnungen als sonst üblich und möglich."

Die GRÜNEN wollen mit der nachhaltigen Entwicklung aber nicht bis zum Baubeginn warten, sondern sofort loslegen. Frank erklärt: „Wir denken vom Grün her. Schon heute müssen wir anfangen, die vorgesehenen Grünflächen und Bachläufe zu gestalten – zum Beispiel mit Baumpflanzungen, die dann in 20 Jahren klimaangepasste Neubauquartiere ermöglichen. So haben wir es auch in unserem Koalitionsvertrag festgehalten. Außerdem müssen wir die umliegenden Viertel einbeziehen und dort bereits heute Verbesserungen entwickeln. Der neue Stadtteil darf keine Insel werden, sondern muss mit seiner Umgebung verwachsen. Das Expertengremium Consilium hat solche Sofortmaßnahmen dringend empfohlen – das ist nun eine wichtige nächste Aufgabe insbesondere für den Planungsdezernenten."

„Wir GRÜNE wollen die Balance halten", fasst Frank zusammen. „Frankfurt braucht dringend Wohnraum, aber genauso dringend muss die Nachhaltigkeit bei der Entwicklung der Stadt eine entscheidende Rolle einnehmen. Mit dem heutigen Beschluss hat die Region anerkannt, dass beides so zusammen geht, wie wir es uns vorstellen. Der neue Stadtteil ist mehr als ein Bauprojekt – er ist eine Zukunftswerkstatt für nachhaltiges Wohnen und Arbeiten in Frankfurt und weit darüber hinaus."