Zum Internationalen Tag der Roma: „Mer ham schon ra gei“
Jedes Jahr am 08. April findet der Internationale Tag der Roma statt und Die GRÜNEN im Römer setzen sich für Schutz und Förderung von Sinti*zze und Rom*nja ein.
"Sinti*zze und Rom*nja gehören zu Frankfurt und gestalten die Stadt seit mindestens 600 Jahren mit. In ihrer Sprache, dem Romanes, heißt es: 'Mer ham schon ra gei', was auf Deutsch bedeutet 'Wir sind schon lange da'", erklärt der diversitätspolitische Sprecher, Emre Telyakar, und stellt klar, dass sie häufig Ausgrenzung und strukturelle Diskriminierung erfahren: "Vergangene Woche wurde einer Familie ukrainischer Geflüchteter der Eintritt in eine Einrichtung in Mannheim aufgrund ihrer Roma-Zugehörigkeit untersagt. Diese und andere Übergriffe sind keine Seltenheit. Auch in der neu entstehenden Stabsstelle Anti-Diskriminierung des Diversitätsdezernats werden strukturelle Maßnahmen gegen Rassismus an Sinti*zze und Rom*nja schwerpunktmäßige Behandlung finden."
Tina Zapf-Rodríguez, Fraktionsvorsitzende und europapolitische Sprecherin, betont, dass es noch viel zu tun gibt, denn obwohl Sinti*zze und Rom*nja mit zwölf Millionen Menschen in Europa die größte Minderheit bilden, verschleiern viele aus Angst vor Diskriminierung ihre Identität. "Beispielsweise wollen viele deutsche Wohnungseigentümer*innen nicht an Sinti*zze und Rom*nja vermieten. Das ist ein Skandal. Wir wünschen uns, dass wir uns als Frankfurter Stadtgesellschaft gemeinsam auf den Weg machen, Reflexe und tiefsitzende Vorurteile abzubauen und uns für ein diverses und diskriminierungsfreies Miteinander einzusetzen. Wir fordern eine wirksame Beteiligung von Sinti*zze und Rom*nja in kommunalen Gremien und Entscheidungsprozessen und möchten die Erinnerungs- und Gedenkarbeit zur Verfolgung der Sinti*zze und Rom*nja im Nationalsozialismus stärken und weiterentwickeln" so Zapf-Rodríguez abschließend.