Jetzt aber ist es auch gut!
Liebe Freund:innen,
ein letztes Plenum liegt hinter mir, eine letzte Fragestunde der Stadtverordneten, ein letztes Mal bin ich zur Fragestunde ans Pult getreten. Jetzt kommen noch letzte Termine und Besprechungen und viele Abschiede. Viele letzte Male, bevor ich ein neues Kapitel aufschlage. 12 Jahre war ich in Frankfurt Dezernentin, für Klima, Umwelt und Frauen, aber auch für Gesundheit und Personal. Eine ereignisreiche Zeit, die ich nicht missen möchte. Jetzt aber ist es auch gut! Ich freue mich auf neue Abenteuer abseits der Politik.
Als ich vor zwölf Jahren meine Arbeit als Umweltdezernentin begann, hieß es oft, wenn ich vom Klimawandel geredet habe: „Ach, die Frau Heilig immer mit ihrem Gejammer.“ Heute hingegen streitet niemand mehr, bis auf die rechten Gruppen, den Klimawandel ab. Alle haben verstanden, dass wir dringend etwas gegen den Klimawandel machen müssen, weil er uns alle betrifft. Uns, unsere Gesundheit, unsere Natur. Wir müssen handeln und nicht nur darüber reden. Vor einiger Zeit gab es einem der Museen in Frankfurt eine sehenswerte Ausstellung zum Thema Klima mit der sehr interessanten Frage. „Warum tun wir nicht, was wir wissen?“ Ich finde, diese Frage geht unter die Haut. Und wir müssen sie uns jeden Tag aufs Neue stellen. Wir in Frankfurt wissen, wir müssen die Stadt klimaresilient gestalten. Wir müssen sie umgestalten. Wir müssen auf Teufel komm raus begrünen. Wir müssen CO₂ reduzieren. Und wir sind auf einem guten Weg.
Ich habe in den letzten zwölf Jahren manchen Strauß ausgefochten. Der Interessenskonflikt um die Grünflächen, nachhaltiges Bauen, saubere Luft, natürlich die Verteilung der Haushaltsmittel. Ja, ich war manchmal ungeduldig. Ob bei fachlichen Differenzen oder auch über unterschiedliche politische Einschätzungen. Aber ich bin auch immer froh gewesen, für diese weltoffene Stadt zu arbeiten. Ein Privileg, für das ich dankbar bin. Es lohnt, für die Demokratie zu streiten, gerade vor Ort in den großen Städten. Ich übergebe nun „meine Stadt“, „mein Dezernat für Klima, Umwelt und Frauen“ an Tina Zapf-Rodriguez.
Liebe Tina, ich weiß „meine“ Themen bei Dir in guten Händen. Du hast das Herz am richtigen Fleck und Du gehst an die oft verzwickten Themen mit gesundem Menschenverstand: Das sind zwei Voraussetzungen, die eine Dezernentin braucht.
Liebe Freund:innen. Ich bedanke mich bei allen, die mich begleitet haben, für spannende und faire Jahre. Ich selbst werde mich nun ein wenig in Stockholm fortbilden. Aber freut Euch nicht zu früh, ich bleibe Frankfurterin und werde genau hinschauen, was künftige Römergenerationen mit meiner Stadt vorhaben.
Hejdö*,
Eure Rosemarie
( * Schwedisch für „Tschüss“)