Zum „Tag des Baumes“
Liebe Freund*innen,
am gestrigen 25. April wurde in Deutschland der „Tag des Baumes“ begangen. Die Ursprünge dieses Tages gehen weit in die Vergangenheit zurück: bereits im Jahr 1872 wurde in den USA die erste Aktion dazu gemacht, indem im damals baumarmen Nebraska mehr als eine Million Bäume gepflanzt wurden. Mir ist ein Satz besonders aufgefallen, der von damals überliefert ist: „Andere Festtage dienen der Erinnerung, der Tag des Baumes weist in die Zukunft!“ Dies sagte der amerikanische Journalist und Farmer Julius Sterling Morton vor 152 Jahren und bewies damit erstaunlichen Weitblick. Seitdem wird in den USA und in vielen anderen Ländern ein „Tag des Baumes“ gefeiert, in Deutschland erstmals am 25. April 1952.
Bei uns in Frankfurt sind Stadtbäume extrem wichtig, um das Stadtklima im Sommer erträglich zu halten. Bäume sorgen für Kühlung und Beschattung, sie filtern die Luft. Gleichzeitig sind die Stadtbäume aber auch Leidtragende, sind durch den Klimawandel selbst in ihrer Existenz gefährdet. Hitze und Trockenheit setzen den Bäumen zu, übrigens nicht nur in der Stadt, sondern auch im angrenzenden Stadtwald.
Wir GRÜNEN stehen für mehr Bäume in der Stadt, für mehr grün überhaupt. Im nächsten Plenum der Stadtverordnetenversammlung wird ein Antrag auf der Tagesordnung stehen, der ohne uns wohl kaum so zustande gekommen wäre. Die Initiative „Klimaentscheid“ hatte 23.000 Unterschriften gesammelt für ein Bürgerbegehren für mehr Klimaschutz. Wir haben ein Jahr lang intensive Gespräche mit dem „Klimaentscheid“ und unseren Koalitionspartner*innen geführt und einen Kompromiss ausgehandelt, der nun in einem Antrag, der auf Papier 13 Seiten füllt, verabschiedet werden wird. Darin wird ein breites Spektrum von Themen behandelt, von Altbau-Sanierungen über die weitere Förderung von Solarenergie, verstärkte Maßnahmen für umweltfreundliche Mobilität bis eben hin zur Begrünung der Stadt.
Das von uns bereits beschlossene Programm „10.000 neue Stadtbäume bis 2030“ soll mit Hochdruck umgesetzt werden. Um dies zu ermöglichen, haben wir über Etat-Anträge Mittel für eine zusätzliche Stelle im Grünflächenamt für die zentrale Planung von Baumpflanzungen sowie für den Einsatz neuer Technologien zur Identifizierung von Baumstandorten in Gebieten mit hoher Dichte von Leitungen in den Straßen bereitgestellt. Die Leitungen im Untergrund sind ein echtes Problem und behindern oft sogar die Nachpflanzung abgestorbener Bäume. Es ist daher sehr wichtig, dass wir Methoden voranbringen, wie die Leitungen im Boden zukünftig besser geortet werden können. Wo immer es möglich ist, wollen wir Baumstandorte verbessern, indem die dem Baum zur Verfügung stehende Fläche vergrößert wird und der Boden gelockert wird. Da, wo man keine Bäume mehr pflanzen kann, weil der Platz im Boden unter den heutigen Klimabedingungen einfach nicht mehr reicht, wollen wir wenigstens Sträucher oder Blühpflanzen etablieren, statt den Platz wie früher einfach komplett kahl zu lassen.
Neu gepflanzte Bäume werden so ausgesucht, dass sie einerseits möglichst klimaresilient sind, andererseits aber auch für die Artenvielfalt bereichernd wirken. Frankfurt hat dazu eine Baumliste erarbeitet, in der die geeigneten Arten aufgeführt sind.
Ebenfalls schon beschlossen wurde die Pflanzung von Mini-Wäldchen nach der Myawaki-Methode. Bis 2025 sollen es drei solcher Mini-Wäldchen werden, das erste wurde am 9. Dezember 2023 in Eckenheim bereits angepflanzt.
Der Weg ist noch weit, den wir zu gehen haben, um Frankfurt auf die Anforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Der Satz „der Tag des Baumes weist in die Zukunft“ ist dabei richtiger und wichtiger denn je!
Euer
Thomas Schlimme, Beisitzer im Kreisvorstand