Die weltweite Zunahme von Starkregenereignissen aufgrund des Klimawandels ist unübersehbar und stellt uns vor immer größere Herausforderungen. Auch in Frankfurt nimmt diese Gefahr merklich zu. So trat zuletzt im August 2020 in Unterliederbach und in Höchst sowie in den nordöstlichen Stadtteilen Frankfurts im Juni 2021 das Wasser bedrohlich über die Ufer.

Hierzu erklärt Thomas Schlimme, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN im Römer:

"Die Notwendigkeit, sich auf immer häufiger und extremer werdende 'Jahrhundertereignisse' einzustellen und auf sie reagieren zu müssen, ist offensichtlich. Im Zuge der zu ergreifenden Maßnahmen bietet sich gleichzeitig die Chance, Bäche und ihr Umfeld ökologisch aufzuwerten.

In einem gemeinsamen Antrag der Koalition fordern wir daher, sämtliche Bäche im Frankfurter Stadtgebiet daraufhin zu untersuchen, ob durch geeignete Umbaumaßnahmen der Bäche und ihrer Uferflächen die Gefahr des Übertretens vermindert werden kann. Gleichzeitig sollten die Bäche als Lebensraum und auch in ihrer Wirkung auf das Kleinklima positiv verändert werden. Dies möchten wir durch die Ausweitung von Retentionszonen und die Schaffung weiterer Flutmulden beispielsweise an der Nidda in Sossenheim erreichen. Zudem kann die Verringerung der Abflussgeschwindigkeit des Wassers in Bereichen, an denen das Wasser wenig Schaden anrichten kann, helfen, Hochwasser zu vermeiden. Kritische Stellen, wie zum Beispiel Brücken, wollen wir auf ihr Gefahrenpotenzial im Hochwasserfall hin untersuchen und von ihnen ausgehende Gefahren beseitigen. Nicht zu vernachlässigen ist aber auch die Abflussgeschwindigkeit der Bäche, die aus den nördlich von Frankfurt gelegenen Kommunen kommend durch Frankfurt fließen. Mit diesen Kommunen wollen wir Gespräche aufnehmen. Auch dort erachten wir die Ausweitung von natürlich gestalteten Retentionsflächen und Flutmulden, Bachverbreiterungen und Mäander für notwendig, damit bei Starkregenereignissen das Wasser möglichst langsam und nicht so stark ansteigen kann", so Schlimme abschließend.