GRÜNE Frankfurt für den Erhalt und die Zwischennutzung der Dondorf’schen Druckerei
Am vergangenen Samstag wurde erneut die in Bockenheim liegende Dondorf'sche Druckerei durch das Kollektiv "Die Druckerei" besetzt. Der Kreisvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Frankfurt am Main unterstützt die Anliegen des Kollektivs "Die Druckerei" und anderer Initiativen, die sich für eine Zwischennutzung des Gebäudes für nichtkommerzielle Zwecke und für den Erhalt des Gebäudes einsetzen. Die ehemalige Druckerei fügt sich einzigartig in das Frankfurter Stadtbild ein und ist eines der letzten Gebäude, welches auf die industrielle Geschichte Bockenheims hinweist.
„Nicht nur während der Besetzung, sondern auch in den darauffolgenden Monaten zeigten die Initiativen, dass die Stadtgesellschaft über alle Generationen hinweg nicht nur für den Erhalt dieses wunderschönen Gebäudes kämpft, sondern auch wie dringend bezahlbarer oder gar kostenloser Freiraum für die Menschen in unserer Stadt notwendig ist," betont Katharina Meixner, Mitglied des Kreisvorstandes.
Julia Frank, Sprecherin des Kreisvorstandes, ergänzt: „Nicht zuletzt das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg zeigt, dass besonders im Bausektor ein großer Nachholbedarf in Sachen Klimaschutz besteht. Wir begrüßen daher die Bemühungen des Planungsdezerneten Marcus Gwechenberger, weiterhin alle Parteien an den Tisch zu holen, um über eine Zwischennutzung der seit Monaten leerstehenden Gebäude auf dem zukünftigen Kulturcampus mit der Goethe Universität und dem Land Hessen zu verhandeln. Jeder Monat, in dem die Druckerei, das Juridicum und die ehemalige Kunstbibliothek leer stehen, schadet den Gebäuden im Bestand." Sowohl der Frankfurter Städtebaubeirat, als auch der Ortsbeirat 2 Bockenheim, Kuhwald, Westend sprachen sich schon vor Monaten gegen den Abriss des Gebäudes neben dem Bockenheimer Depots und der Zentralbibliothek aus. Auch war der Architektur-Wettbewerb auf den Erhalt des Gebäudes ausgerichtet. Nun wird seit Beginn des Jahres seitens der Max-Planck-Gesellschaft und der Landesebene der Abriss des Industriegebäudes in den Fokus genommen, könnte doch genau dieses geschichtsträchtige Gebäude als Pilotprojekt für eine neue, klimaschonendere (Um)Bauordnung genutzt werden. Dies sind nur einige Gründe, wieso der geplante Abriss bei den Mitgliedern des Kreisvorstandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Frankfurt auf Unverständnis stößt.
„In allen Gesprächen, die wir in den vergangenen Monaten geführt haben, sehen wir deutlich, wie vielen Menschen der Kulturcampus und die Druckerei am Herzen liegen. Daher fordern wir die Goethe Universität und das Land Hessen dazu auf, gemeinsam mit den Initiativen, der Stadt Frankfurt am Main und den Bürger*innen des Stadtteil Bockenheims zeitnah und auf Augenhöhe über die Zukunft dieser Gebäude, aber auch das Leben im Stadtteil Bockenheim zu verhandeln und ein von allen getragenes zukunftsfähiges Konzept zu erarbeiten. Eine abermals übereilte Räumung durch die Polizei halten wir für den falschen Weg", appellieren Julia Frank und Katharina Meixner.
„Unser Ziel bleibt die Verwirklichung des Kulturcampus mit einem tragfähigen Konzept und unter Einbeziehung aller Beteiligten. In der Zwischenzeit müssen andere und vorübergehende Nutzungen ermöglicht werden. Der Raum für kulturelle Initiativen und soziale Nutzungen in Frankfurt ist immer knapp, deshalb sollten wir in diesen Situationen auf Zwischennutzungen setzen”, ergänzt Julia Frank.