Stopp der Ökomodellregionen und des Ökoaktionsplans - Ökolandbau hat bei dieser Landesregierung keinen Stellenwert mehr
Landwirtschaftsminister Ingmar Jung macht das hessische Engagement für den Ökolandbau zunichte. 2024 hat Schwarz-Rot das Ökoanbauziel 25 Prozent für Hessen abgeschafft. Jetzt streichen sie konkrete Maßnahmen, die den Ökolandbau in Hessen vorangetrieben haben. Dass der Öko-Aktionsplan 2026 nicht fortgeführt wird, zeigt das Desinteresse der schwarz-roten Landesregierung an einer nachhaltigen, pestizidfreien Landwirtschaft – und an der Versorgung unserer Bevölkerung mit bioregionalen Lebensmitteln.
Auch für die Stadt Frankfurt, die Teil der Ökomodellregion Rhein-Main ist, bedeutet das das Aus. Thematisch stand bei der Ökomodellregion Rhein-Main dabei im Focus die Landwirtschaft im Ballungsraum zu sichern. Das ist besonders wichtig bei einer wachsenden Stadt wie Frankfurt, wo jüngst beschlossen wurde, wieder landwirtschaftliche Böden zu bebauen und zu versiegeln. Hier braucht es Konzepte, um mit dem Zielkonflikt umzugehen und die Ressource Boden beispielsweise mit Bodenschutzkonzepten zu schonen.
Im Rahmen des Öko-Aktionsplans wurden die 13 hessischen Ökomodellregionen ins Leben gerufen. Und es gibt viele Erfolgsgeschichten zu erzählen: Mehr hessisches Bio-Essen in Schulküchen und Kitas, „Speeddating-Events“ für Gast- und Landwirt*innen, neu entwickelte Produkte aus regionalem Streuobst, Feierabendmärkte, die Initiative ‚BioLandwirte tischen auf‘ und Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis beim Anbau neuer Sorten – all das hätte es ohne das Engagement der Modellregions-Koordinator*innen nicht gegeben. Für vergleichsweise wenig Geld haben sie viel bewirkt. Dass ihre Förderung nun wegfällt, ist ein großer Verlust für die Menschen in den Regionen.