Von der Vision zur Realität: Der neue Modernisierungsbonus ist da!
Die energetische Sanierung von Gebäuden ist eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit – schließlich verursacht der Gebäudesektor einen bedeutenden Anteil der klimaschädlichen Emissionen. In diesem Bereich wurden bundesweit kaum Fortschritte erreicht, um die Sanierungsquote zu erhöhen. Deswegen brachten wir bereits 2023 unseren Antrag zur „Sanierungsoffensive I“ ein, um zusätzliche Maßnahmen auf den Weg zu bringen, diese Quote zumindest in Frankfurt zu verbessern.
In unserer gestrigen Plenarsitzung konnten wir nun auch endlich den „Modernisierungsbonus“ beschließen. Dieser macht energetische Sanierungen in Frankfurt so attraktiv wie noch nie. Die Ziele: weniger CO₂-Emissionen, niedrigere Heizkosten und gemütlichere Wohnungen.
Das Programm bringt zwei echte Durchbrüche. Frankfurt wird erstmals zum stadtweiten Fördergebiet – bisher war die Förderung nur in einigen Bereichen der Stadt möglich. Und noch wichtiger: Auch in Milieuschutzgebieten können erstmals energetische Sanierungen über den gesetzlichen Mindeststandard hinaus genehmigt werden. Das war bisher tabu, weil zu befürchten war, dass nach teuren Modernisierungen die Mieten explodieren und die angestammten Bewohner*innen verdrängt werden.
Unser Lösungsansatz hierbei? Eine Art Modernisierungs-Ehrenwort: Wer städtische Förderung erhält, verpflichtet sich zu fairen Spielregeln. Drei Jahre lang darf nach der Sanierung die Miete gar nicht erhöht werden. Danach sind maximal 6 Prozent der Modernisierungskosten pro Jahr umlegbar – weniger als die gesetzlich möglichen 8 Prozent. Und die Miete darf grundsätzlich nicht mehr über die ortsübliche Vergleichsmiete steigen.
Die finanziellen Rahmenbedingungen des Programms können sich sehen lassen: 35 Prozent der Kosten übernimmt die Stadt als Zuschuss. Kombiniert mit der Bundesförderung sind bis zu 60 Prozent Förderquote möglich. Besonders gefördert werden nachhaltige Dämmstoffe und erneuerbare Energien. Wer mit Holzfaser statt Styropor dämmt oder eine Wärmepumpe einbaut, bekommt Extra-Zuschüsse.
David Edelmann, unser klimapolitischer Sprecher, brachte es in der Stadtverordnetenversammlung auf den Punkt: Das Programm bringt die „Interessen von Eigentümer*innen, Mieter*innen und das Gemeinwohlinteresse an Klimaschutz sehr gut in Einklang“. Nach langen Verhandlungen und intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten ist das ein sorgfältig ausbalancierter Kompromiss geworden.
5,4 Millionen Euro stehen allein für dieses Jahr bereit – fünfmal mehr als über das Vorgängerprogramm bisher jährlich abgerufen werden konnten. Falls das Interesse groß ist (wovon wir ausgehen), können weitere 72 Millionen Euro aus der Wohnbauförderung aktiviert werden.
Frankfurt hat jetzt ein Förderprogramm, das so ambitioniert ist wie unsere Klimaziele. Für uns ein weiterer Fall, in dem wir von der Vision zur Realität gekommen sind. Ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz in unserer Stadt!