Leben als Verfolgte in der Stadt der Täter
Tausende Frankfurter Bürger:innen litten unter der Verfolgung durch den Nationalsozialismus, sei es aus rassistischen, politischen, religiösen oder sonstigen Gründen.
Die ehemals Verfolgten sahen sich oft auch nach dem Ende offiziellen Verfolgung weiterhin Schikanen der Behörden, der Schulen, der Krankenhäuser, der zivilen Bevölkerung ausgesetzt als Fortsetzung dessen, was sie und ihre Familien im Dritten Reich erlitten haben. Anhand von Biographien der Menschen aus verschiedenen Gruppen der Opfer des Naziregimes, die nach dem Krieg in Frankfurt gelebt haben, zeigt das Netzwerk, dass die Verfolgung nicht mit dem 8. Mai 1945 zu Ende war.
Die Aufarbeitung und die Anerkennung des erlittenen Unrechts erfolgte und erfolgt dabei in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Bis heute sind manche Opfergruppen mehr im kulturellen Gedächtnis verankert wie andere. Dieser Kampf um Anerkennung führte und führt bis heute mitunter zu einer „Opferkonkurrenz“, in der Leid gegen Leid aufgewogen wird.
Mit dieser Veranstaltung will das Netzwerk zeigen, dass es keine Opfer erster oder letzter Klasse gibt, dass es keine „Opferkonkurrenz“ gerade für unsere Erinnerungskultur geben darf. Die Gründe und die Formen, wie auch die Dauer und die Anerkennung der Verfolgung durch die Mehrheitsgesellschaft sind unterschiedlich, das erlittene Unrecht und Leid individuell, die daraus abzuleitenden Konsequenzen aber sind universell. Hier findet ihr weitere Infos zu dieser Veranstaltung.
Haus am Dom • Domplatz 3 • 60311 Frankfurt