Frauendiskussionsabend (Ladies only): Frauen und Radfahren
Radfahrende Frauen lösten zwischen 1875 und 1967 in Europa und den USA Empörung und intensive Debatten über die Schäden des Radelns für die Moral und Gesundheit besonders der jungen Frauen aus. (in Deutschland waren Radrennen für Frauen bis 1967 verboten).
Für Frauen der Oberschicht war jegliches Erscheinen in der Öffentlichkeit eine Gefahr für ihren Ruf, sie waren weitgehend auf das Haus beschränkt.
Gerade deshalb waren viele Frauen so begeistert von den Möglichkeiten, die ihnen die Räder eröffneten. Endlich konnten sie ohne Ehemann oder Kutscher Besuche machen und in die Natur fahren. Ihre Begeisterung trug entscheidend zum wirtschaftlichen Erfolg des "Safety" bei, dem Prototyp unseres heutigen Fahrrads.
Um 1896 wurden in Deutschland mehr Damenräder als Herrenräder verkauft. Dies senkte den Preis für die Räder, machte sie auch für Arbeiterinnen oder Hebammen erschwinglich und erleichterte ihnen den Weg zur Arbeit. Diese "Demokratisierung" des Rads machte es für die Oberschicht weniger attraktiv, hier setzte sich das Automobil durch. Aber das Rad verschaffte Frauen aller Gesellschaftskreise vorher ungeahnte Mobilität, es stärkte ihr Selbstvertrauen, widerlegte die Vorstellung von der schwächlichen Frau und verhalf praktischer Kleidung zum Durchbruch. Bis heute ermöglicht es Frauen, schnell und billig unterwegs zu sein. Weitere Infos zu dieser Veranstaltung findet ihr hier.
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