Gesellschaftliche und ökologische Vorleistungen des Wirtschaftens
Der Weg in die Verengung des ökonomischen Denkens geschah nicht zufällig. Die Phase hoher Wohlstandszuwächse der Nachkriegszeit endete in den 1970er Jahren mit der Ölpreiskrise und dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems. Damals bekam das wirtschaftsliberale Denken Oberwasser und politische Unterstützung, die mit den Namen Margaret Thatcher und Ronald Reagan verbunden werden.
Zu den sozialen Folgen dieses Denkens gehören der Abbau sozialer Sicherung und ein Vorrang des Marktes vor dem Staat. Auch die ökologischen Folgen sind seit den 1990er Jahren nicht mehr zu leugnen. Die gelockerten Regeln auf den Finanzmärkten machten diese krisenanfällig. Die Instabilität entlud sich 2007 – 2009 in einem weltweiten Gewitter – mit Folgen für die Staatsfinanzen bis heute.
Dennoch dominieren herkömmliche neoklassische Modelle und marktfixierte Ansätze die wirtschaftspolitische Debatte. Für die Probleme des nicht mehr jungen 21. Jahrhunderts wie Hunger und gesellschaftliche Desintegration, ungebremster Klimawandel und die Zerstörung ganzer Ökosysteme braucht es ein ökonomisches Denken, mit dem die Politik die ganze Gesellschaft gewinnen kann. Mit der Reihe zum ökonomischen Denken werden wir Ansatzpunkte für ein zukunftsfähiges ökonomisches Denken identifizieren. Weitere Infos zu dieser Veranstaltung findet ihr hier.
Haus am Dom • Domplatz 3 • 60311 Frankfurt