Kinder brauchen sichere Rahmenbedingungen
Der Kreisvorstand und der Bundesvorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Frankfurt setzen sich für die Einführung der Kindergrundsicherung ein.Kinder sind wichtige Akteure unserer Gesellschaft und gehören zu einer vulnerablen Zielgruppe, die keine eigene Interessenvertretung hat. Umso wichtiger ist deshalb, dass wir als Gesellschaft über Parteigrenzen hinweg gemeinsam für die Umsetzung einer Kindergrundsicherung einstehen.
Die Notwendigkeit wird nicht zuletzt durch die aktuelle Entwicklung deutlich: mehr als jedes fünfte Kind und jede*r vierte junge Erwachsene gelten in Deutschland als armutsgefährdet. In Zahlen heißt das: Betroffen sind knapp 2,9 Millionen Kinder und Jugendliche sowie 1,55 Millionen junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren im Jahr 2021. Alleinerziehende und Familien mit drei und mehr Kindern sind besonders betroffen. Die Daten zeigen, dass sich die Lage in Deutschland nicht gebessert hat.
"Jedes fünfte Kind wächst in Deutschland in Armut auf. Das wollen wir ändern. Mit der Kindergrundsicherung gehen wir als Bundesregierung einen großen Schritt auf dem Weg, Kinderarmut zu beenden und sorgen für mehr Gerechtigkeit", betont Emily Büning, politische Geschäftsführerin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, beim Besuch der Kinder- und Jugendeinrichtungen der Frankfurter Arche in Griesheim. Im Gespräch erläutert Daniel Schröder, Regionalleiter der Arche Rhein-Main, die größten Herausforderungen, mit denen er und seine Mitarbeiter*innen in den Einrichtungen konfrontiert sind: gestiegener Verpflegungsbedarf, Aufklärungsarbeit in die Familien hinein, Unterstützung der Familien und das Begleiten der Übergänge zwischen den Schulformen und darüber hinaus auch ins Berufsleben hinein sowie der Mangel an Fachkräften wie Erzieher*innen .
Laut der aktuellen Bertelsmann Studie ist in Frankfurt der Anteil von Armutsbetroffenen im Vergleich zum Dezember 2014 von 21,5 Prozent auf 17,7 Prozent gesunken – das zeigt, dass die auf verschiedenen Ebenen bereits ergriffenen Maßnahmen wirken. Das ist immer noch ungefähr jedes 6. Kind.
„Dies ist ein zwar positiver Trend, dennoch ist es notwendig und uns ein großes Anliegen, die Bekämpfung der Kinder- und Jugendarmut zur politischen Priorität zu machen. Die angekündigte Kindergrundsicherung ist dafür ein zentrales Instrument“, so Nilab Alokuzay-Kiesinger, Mitglied im Kreisvorstand der Frankfurter GRÜNEN und Direktkandidatin für die Landtagswahl im Wahlkreis 39.
„Auch die Stadt Frankfurt legt einen Schwerpunkt auf die Bekämpfung der Kinderarmut und der Armutsfolgen. Es wurden deutlich mehr finanzielle Mittel für die Versorgung von Kindern mit Frühstück und Mittagessen zur Verfügung gestellt, eine Spendenkampagne gestartet, die Mittel für Ferienfreizeiten und das Ferienkarussell erhöht und ein Aktionsplan mit zahlreichen Projekten, die Kindern Teilhabe und soziales Miteinander ermöglichen, umgesetzt. Diese Aktivitäten werden wir in Zusammenarbeit mit den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe fortsetzen,“ so die sozialpolitische Sprecherin der Fraktion die GRÜNEN im Römer, Beatrix Baumann.
Institutionen wie die Arche e.V. sind ein wertvoller Baustein, um Kindern und Jugendlichen einen Raum zu geben und die betroffenen Familien konkret zu unterstützen. In Frankfurt am Main betreut die Arche e.V. über 500 Kinder und Jugendliche mit Hausaufgabenbetreuung, mehreren Mahlzeiten am Tag, Ferienangeboten und beispielsweise Tauschboxen für Kleidung.