Nicht nur für den ländlichen Raum - Vorteile des Holzbaus lassen sich auf den urbanen Raum übertragen
Manuela Rottmann möchte die Innovationskraft von Frankfurter Architektinnen, Architekten, Handwerkerinnen und Handwerkern für eine nachhaltige Stadtentwicklung nutzen.
„Holz ist einer der zentralen Baustoffe der Zukunft. Holzgebäude erzeugen bei ihrem Bau viel weniger CO2 als Betongebäude und lagern in ihren Strukturen CO2-Emmissionen ein. Damit ist die Holzbauweise ein wesentliches Element für den Klimaschutz.“
Dieses Fazit zieht Manuela Rottmann nach einem Besuch des Wohnbauprojekts „Gemeinsam Suffizient Leben“ in der Friedberger Landstraße. Dieses Modellprojekt für urbanen Holzbau widerlegt viele Vorurteile. „Holz ist eben nicht nur ein Baustoff für den ländlichen Raum, Holz kann durchaus auch eine Alternative für das Bauen in der Großstadt sein“, so Rottmann. „Natürlich ist Holz nicht das alleinige ‚Allheilmittel‘ für eine nachhaltige Bauwende. Innerstädtische Nachverdichtung, energieeffizientes Bauen und energetisches Sanieren haben sicher den gleichen Rang. Aber die Vorteile von Holz lassen sich sehr gut auch auf den großen Maßstab übertragen.”
Architekt Hans Drexler von DGJ Architektur GmbH erläutert den Ansatz seines Unternehmens: „Der Bau dieses Hauses ist nachhaltig, weil Holz ein nachwachsender Rohstoff ist. Holz wiegt weniger als Beton und ist regional verfügbar; also auch hier können wir Energie einsparen. Bei diesem Projekt arbeiten wir beispielsweise mit einer Zimmerei aus Fulda zusammen. Damit unterstützen wir die regionale Wertschöpfungskette. Vor allem eignet sich Holz für eine serielle Bauweise, die Bauzeiten verkürzt und damit Kosten spart." Als weiteren Pluspunkt führt er an, dass das von ihm entworfene Gebäude fast ausschließlich aus Holz besteht. Ein von ihm entwickeltes Bausystem arbeitet mit reinen Holz-Holz-Verbindungen und wurde in der Friedberger Landstraße für das Tragwerk eingesetzt. Damit ist es bei Um- oder Rückbaumaßnahmen wesentlich besser zu recyclen. „Mittlerweile ist Holzbau keine Nische mehr. Aktuell werden bundesweit 25 % aller Bauvorhaben in Holzbauweise realisiert. Auch erste Konzepte für Hochhäuser aus Holz sind in der Realisierungsphase“, erklärt Hans Drexler.
Aber dafür muss natürlich auch die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Manuela Rottmann: „Dafür braucht es einen vorurteilslosen Blick und die Bereitschaft, mal die gewohnten Wege in Planung und Realisierung zu verlassen. Das betrifft auch die Stadt, sowohl bei der Planung eigener Bauvorhaben als auch als Genehmigungsbehörde für private Projekte. Als Oberbürgermeisterin möchte ich Frankfurt zur Modellstadt für nachhaltiges Bauen machen. Ich weiß, dass ich mich dabei auf innovative Architektinnen und Architekten, auf Bauherr*innen, die offen für neue Wege sind, und auf ein leistungsstarkes Handwerk in Stadt und Region verlassen kann.“
Ein kurzes Video mit Eindrücken des Treffens finden Sie hier auf Facebook oder hier auf Instagram.