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Teilnahme am geplanten bundesweiten Städtewettbewerb „Lass die Steine hüpfen“

Montag, 14.10.2024

 Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Die Stadt Frankfurt am Main setzt sich zum Ziel, die Entsiegelung und Begrünung im Stadtgebiet deutlich zu beschleunigen.

Der Magistrat wird - in Ergänzung zu den vielfältigen bereits eingeleiteten Maßnahmen - beauftragt,

  1. zu prüfen und zu berichten, ob die Teilnahme der Stadt Frankfurt am geplanten bundesweiten Städtewettbewerb "Lass die Steine hüpfen" aus Sicht der Verwaltung als ein weiterer Baustein zur Erreichung des übergeordneten Ziels von Regenrückhaltung und Versickerung durch Entsiegelung und Begrünung der Stadt geeignet und verwaltungsseitig umsetzbar ist.
  2. bei positiver Prüfung, die Teilnahme der Stadt Frankfurt umgehend in die Wege zu leiten.
  3. im Falle einer Teilnahme zu prüfen und zu berichten, wie sich die Stadt Frankfurt am geplanten bundesweiten Städtewettbewerb "Lass die Steine hüpfen" aus Sicht der Verwaltung einbringen kann, insbesondere durch Umgestaltungsmaßnahmen im öffentlichen Raum.

 Begründung:

Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels steht Frankfurt – wie viele andere Städte – vor der großen Herausforderung, die Stadt für die Bevölkerung lebenswert zu halten. Dabei spielt insbesondere der Schutz vor hitzebedingten Gesundheitsgefahren eine immer größere Rolle.

Die Stadt Frankfurt ist schon heute eine der heißesten Städte Deutschlands. Nach den Berechnungen der Klimaforschung wird sich das lokale Klima in Frankfurt aufgrund des fortschreitenden Klimawandels bis zum Ende des Jahrhunderts immer weiter aufwärmen.

Der im Sommer 2024 veröffentlichte "Hitze-Check" der Deutschen Umwelthilfe hat gezeigt, dass Frankfurt noch schneller vorankommen muss, um die Bevölkerung insbesondere im Sommer vor extremer Hitze zu schützen.

Die Römer-Koalition hat seit 2021 eine Vielzahl an Maßnahmen beschlossen und eingeleitet, um die Innenstadt deutlich grüner und lebenswerter zu machen und um sie an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Dazu zählen insbesondere die Bau- und Finanzierungsvorlage für die „Klimaangepasste Neugestaltung des Paul-Arnsberg-Platzes“ (M  177/21), der Antrag „Entsiegelungskonzept“ (NR  370/22), die „Frankfurter Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2.0“ (M  92/22), der Antrag „10.000 neue Stadtbäume bis 2030 pflanzen“ (NR  662/23), die „Gestaltungssatzung Freiraum und Klima“ (NR  589/23), der „Leitfaden Klimaangepasste Stadtplatzgestaltung“ (M 18/23), der Antrag „Miyawaki Mini-Wäldchen zur Verbesserung des Mikroklimas“ (NR  659/23), der Antrag „Mini-Beete für Frankfurt“ (NR 810/23), die Novellierung der "Richtlinie zur Förderung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen in Frankfurt am Main (Klimabonus)" (M 152/23), die Bau- und Finanzierungsvorlage zur „Weiterentwicklung der Platzfolge Rathenauplatz/Goetheplatz/Roßmarkt“ (M  145/23), der Antrag „‘Blühendes Band‘ zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt“ (NR  873/24), der Antrag „Klimastadt Frankfurt. Gemeinsam für ein klimaneutrales und lebenswertes Frankfurt“ (NR  908/24), die Bau- und Finanzierungsvorlage für die „Energetische und brandschutzrelevante Ertüchtigung der Schirn Kunsthalle“ (M  10/24) sowie mehrere Etat-Anträge zur Bereitstellung von Personal und Haushaltsmitteln für die Entsiegelung und Begrünung der Innenstadt: „Planer*innenstelle für grüne Oasen in der Innenstadt für das Grünflächenamt“ (E 212/24), „Gärtnermeister*innenstelle für Baumpflanzungen“ (E 211/24), „Planer*innenstelle für grüne Oasen in der Innenstadt beim ASE“ (E 51/24), „Flexibler Fonds ‚Unsere Innenstadt blüht auf‘" (E 210/24) und „Beschaffung und Bepflanzung von Stadtmobiliar mit Pflanzkübeln für ein "blühendes Band" in der Frankfurter Innenstadt“ (E 249/24).

An dem 2020 von Amsterdam und Rotterdam initiierten Städtewettbewerb "Tegelwippen" in den Niederlanden beteiligen sich inzwischen rund die Hälfte der niederländischen Kommunen. Seit 2020 konnten im Rahmen des Wettbewerbs insgesamt mehr als 10.000.000 Steine entfernt werden – auf Schulhöfen, privaten Terrassen und Einfahrten, Gehwegen und öffentlichen Plätzen.

Die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung in Koblenz plant, die Idee dieses Städtewettbewerbs unter dem Titel "Lass die Steine hüpfen" in 2025 auch in Deutschland einzuführen (https://hfgg.de/2024/07/10/wir-lassen-die-steine-huepfen-machst-du-mit/). Der bundesweite Städtewettbewerb soll im März 2025 starten. Aktuell werden die Kommunen eingeladen, sich für die Teilnahme zu registrieren.

Die Teilnahme am Wettbewerb könnte kreativ und öffentlichkeitswirksam die Entsiegelung und Begrünung vorantreiben, indem die gesamte Stadtgesellschaft für das Thema sensibilisiert und zum aktiven Mitmachen eingeladen wird. Außerdem könnte der Austausch zwischen den teilnehmenden Kommunen dazu beitragen, dass erfolgreiche Ansätze schneller in anderen Kommunen übernommen werden können.