Ausschussreise nach Bolivien und Kolumbien
Diese Woche bin ich zusammen mit meinen Kolleg*innen im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (AWZ) im Rahmen einer Delegationsreise nach Bolivien und Kolumbien gereist.
Ich wollte einen Einblick in die Situation und die Auswirkungen von sogenannten Entwicklungsprojekten vor Ort bekommen. Auch wollte ich mich darüber informieren, welche Auswirkungen Deutschlands Hunger nach Energie vor allem auf die indigene Bevölkerung in Kolumbien, wie beispielsweise den Wayú, hat, die wegen des Steinkohletagebaus Cerrejón aus ihren Gebieten vertrieben werden. Cerrejón-Kohle wird zunehmend auch in deutschen Kraftwerken verbrannt.
Ich habe mich gefreut, Akteur*innen eines einzigartigen Friedensprozesses, der das Ende eines der längsten bewaffneten Konflikte der Welt einleitete, sprechen zu können. Es sind und waren vor allem Frauen, die unter dem Konflikt zwischen der Farc und der Regierung Kolumbiens litten und leiden. Und es sind vor allem Frauen, die den Friedensprozess umsetzen. Für unser Ziel einer feministischen Entwicklungs- und Außenpolitik konnten wir hier viel lernen. Auch ging es bei der Reise darum, zu erfahren, wie Zivilgesellschaften in urbanen Räumen für ein besseres Leben in der Stadt kämpfen.
Für mich ist dabei klar: Die Überwindung von globalen strukturellen Ungleichheiten bedarf ein Aufbrechen von postkolonialen Strukturen in der sogenannten Entwicklungszusammenarbeit. Um den Anspruch der Zusammenarbeit auf Augenhöhe insbesondere in neuen Partnerländern wie Bolivien umzusetzen, müssen die Menschen in den Partnerländern in allen Entscheidungen gleichberechtigt eingebunden werden. Wir können nicht von Deutschland aus entscheiden, was für die Menschen richtig ist, und was nicht.