Superblocks für Frankfurt
Gemeinsame Pressemitteilung der Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt vom 7. Februar 2024
Die Koalition aus GRÜNEN, SPD, FDP und Volt hat sich darauf verständigt, in Frankfurt zunächst drei Superblocks nach dem Vorbild von Barcelona einzurichten. Seit einigen Jahren wird das Konzept der Superblocks in Barcelona erfolgreich angewendet. Seitdem hat es große Bekanntheit erlangt und wird in vielen weiteren Städten adaptiert und umgesetzt.
Die Koalition hat bereits im vergangenen Jahr finanzielle Mittel für die Planung und Bürger*innenbeteiligung von Superblocks in Bockenheim und Nordend-West bereitgestellt.
„Ziel der Superblocks ist die konsequente Verkehrsberuhigung, mehr Barrierefreiheit und Sicherheit sowie mehr Aufenthaltsqualität. Mit dem Konzept wird die Mobilität innerhalb eines ganzen Wohngebietes neu organisiert, zugunsten von mehr Freiflächen für die Menschen sowie Vorrang für Rad- und Fußverkehr. Durch die Schaffung von Superblocks gewinnen Menschen jeder Altersklasse vielfältige und soziale Freiräume hinzu, die in einer dicht bebauten Stadt wie Frankfurt von besonderer Bedeutung sind. Denn neben den vielen positiven Klima- und Umwelteffekten, wie der Reduktion von gesundheitsschädlichen Schadstoff- und Lärmemissionen oder der Schaffung von neuen Grünflächen, geht es eben genau darum, den Menschen mit einem effizienten Mobilitätssystem mehr Lebensqualität zu bieten,“ so Martin Huber, Fraktionsvorsitzender und mobilitätspolitischer Sprecher der Fraktion Volt im Römer.
Katharina Knacker, die mobilitätspolitische Sprecherin der GRÜNEN, unterstreicht die positiven Effekte für die Gesundheit: „Kinder und Jugendliche in Deutschland bewegen sich zu wenig – das hat das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung erst kürzlich wieder in einer Studie erfasst. Dies liegt weniger an fehlenden Sportangeboten, sondern mehr an fehlender Bewegung im Alltag. Die Folge ist ein höheres Krankheitsrisiko, auch im Alter. Superblocks sind ein nachgewiesen guter Schritt, um das direkte Wohnumfeld für Kinder sicherer und inklusiv zu gestalten und sie zu mehr Bewegung direkt vor ihrer Haustür zu ermuntern sowie ihnen selbstständige Mobilität zu ermöglichen.“
Kristina Luxen, die mobilitätspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, widerspricht Befürchtungen, dass innerhalb der Superblocks keine Anfahrt mit dem PKW mehr möglich ist: „Es wird gewährleistet, dass alle Ziele innerhalb des Superblocks auch weiterhin effizient mit dem PKW zu erreichen sind. Allerdings wird der PKW-Durchgangsverkehr durch eine strategische Platzierung von Einbahnstraßen und weiteren Maßnahmen auf den umliegenden Hauptstraßen gebündelt. Einzelne Straßenabschnitte, die nur eine geringe verkehrliche Bedeutung haben, werden zudem entwidmet und zu Gemeinschafts- und Begegnungsflächen umgestaltet.“
Uwe Schulz, der mobilitätspolitische Sprecher der FDP, erwartet von den Superblocks auch positive Effekte für den lokalen Einzelhandel: „Mit den getroffenen Maßnahmen soll insgesamt eine Umgebung mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen. Davon wird auch der Einzelhandel profitieren. Grundlage ist allerdings eine hinreichende Analyse der Parkraumsituation und eine Auswertung der entsprechenden Daten über die Verkehrsstärke auf den Haupt- und Nebenstraßen. Denn das Konzept der Superblocks sieht vor, dass der Verkehrsfluss auf den Hauptstraßen auch gewährleistet ist.“
Der Antrag der Römer-Koalition ist hier zu finden.