Zum 4. Jahrestag des rechtsextremen Terroranschlags in Hanau
„Wir gedenken der neun Menschen, die am 19. Februar 2020 aus rassistischen Motiven ermordet wurden und stehen solidarisch an der Seite der Familien und Überlebenden, die einen unermesslichen Verlust erlitten haben. Die schmerzlichen Erinnerungen an diesen rechtsextremen Terroranschlag sind auch vier Jahre danach noch sehr gegenwärtig. Dieses schreckliche Verbrechen hat die Notwendigkeit verstärkt, mit aller Kraft gegen Hass, Extremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit anzugehen.
Der Anschlag in Hanau mahnt uns seit nun vier Jahren, dass der Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft eine unumstößliche Verpflichtung ist. Wir stehen entschlossen gegen jede Form von Diskriminierung und Menschenverachtung ein.
Unsere Gesellschaft hat Migrationsgeschichte. Wie wichtig es ist, für diese offene Gesellschaft einzustehen, haben die Demokratieproteste der letzten Wochen sehr deutlich gemacht. Jetzt ist es an uns, diese Solidarität auch nach Hanau zu tragen.
Dieser tragische Tag verpflichtet uns, mit noch größerem Einsatz für eine vielfältige und tolerante Gesellschaft zu kämpfen und die Brandmauer gegen rechts zu verstärken. Wir werden nicht nachlassen, bis alle Menschen in unserem Land in Würde leben können", erklären gemeinsam Julia Frank und Tara Moradi, Sprecherin und Beisitzerin des Kreisvorstands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Frankfurt.
Der Kreisverband und die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Frankfurt setzen sich weiterhin entschieden für eine offene, diverse und tolerante Gesellschaft ein. Wir glauben an die Stärke der Demokratie und an die Bedeutung von Zusammenhalt und Respekt.
Die Römer-Koalition aus GRÜNEN, SPD, FDP und Volt bekräftigt ihr Engagement gegen Rassismus und Rechtsextremismus und für eine Erinnerungskultur, die aller Betroffenen von rassistischer und rechter Gewalt gedenkt. „Durch die Bereitstellung von 50.000 Euro bereits im Haushalt 2023 soll ein umfassendes Konzept erarbeitet werden, das allen Frankfurter*innen und Nachbar*innen aus Hanau ein angemessenes Gedenken in unserer Stadt ermöglichen soll. Hierbei ist ein künstlerisches Denkmal und eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Ermordeten des rassistischen Anschlags von Hanau vorgesehen, das darüber hinaus um neuere Ansätze der digitalen Erinnerungskultur ergänzt werden soll“, erklärt Emre Telyakar, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Römer und sagt weiter: "Der Beginn der Planung steht nun kurz bevor. Die Angehörigen und die Überlebenden des Anschlags werden an dem Prozess beteiligt und die Ergebnisse sollen spätestens bis zum sechsten Jahrestag 2026 baulich realisiert worden sein."
Telyakar führt fort: „Das geplante Denkmal in Frankfurt zielt darauf ab, einen Ort des Respekts und der Reflexion zu schaffen, der nicht nur der Opfer des schrecklichen Anschlags gedenkt, sondern auch ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus setzt. Indem es die Betroffenen rechter und rassistischer Gewalt in den Mittelpunkt rückt und gleichzeitig Künstler*innen mit Migrationsgeschichte und Rassismuserfahrungen einbezieht, soll das Denkmal einen inklusiven Ansatz verfolgen, der die Vielfalt unserer Gesellschaft widerspiegelt.
Es soll die Botschaft vermitteln, dass Erinnerung und Aufarbeitung unser aller Solidarität erfordern und eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung darstellen. Dadurch wird die Bedeutung einer lebendigen Erinnerungskultur hervorgehoben, die nicht nur der Vergangenheit dient, sondern auch als Wegweiser für eine Zukunft fungiert, in der Gleichheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde zentrale Werte unserer vielfältigen Stadt sind. Die Vergangenheit lehrt uns, zu erinnern, die Gegenwart aber fordert uns auf, zu verändern. Hierfür stellen wir von städtischer Seite Stück für Stück weitere Weichen."
In Gedenken an die neun Ermordeten des Anschlags in Hanau nehmen wir als Partei und Fraktion gemeinsam an der bundesweiten Gedenkveranstaltung am 17.02.2024 teil.