Partei und Fraktion von Bündnis 90/Die GRÜNEN verurteilen Anti-Schwarzen Rassismus
Am vergangenen Sonntag hat unsere Stadtverordnete Mirrianne Mahn bei der Friedenspreis-Verleihung des Deutschen Buchhandels spontan das Mikrofon ergriffen, um ein Statement gegen Rassismus abzugeben. Seitdem sind bei uns etliche rassistisch beleidigende Nachrichten eingegangen. Als Partei und Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Frankfurt verurteilen wir diese Anfeindungen zutiefst. Wir GRÜNE treten Rechtsextremismus, Rassismus und allen Formen von Menschenfeindlichkeit überall entschieden entgegen.
„Was jetzt passiert, ist genau das, was Mirrianne Mahn anprangerte. Schwarze Autorinnen fühlten sich bei der Buchmesse nicht sicher, eine Schwarze Stadtverordnete spricht diesen Missstand in der Öffentlichkeit an und kann sich jetzt ihrerseits nicht mehr sicher fühlen. Sie erhält beleidigende, hasserfüllte E-Mails und wird auf offener Straße heftig angegangen. Wir sind noch weit entfernt von einer diversen, offenen Gesellschaft, wenn sie zulässt, dass so mit Menschen umgegangen wird. Man mag von der Aktion halten, was man will, man kann Frau Mahn auch dafür kritisieren. Was aber nicht geht, ist, sie mit Anti-Schwarzem Rassismus, Hass, Beschimpfungen und Bedrohungen zu bombardieren. Das darf nicht sein!“, erklärt Fraktionsvorsitzende Tina Zapf-Rodríguez.
„Wir wenden uns entschieden gegen diese Verrohung der Debatte, gegen diesen Hass, der Mirrianne Mahn nun entgegenschlägt und verurteilen dies aufs Schärfste. Es ist eine traurige Wahrheit, dass auch heute noch in unserer vermeintlich aufgeklärten, modernen Gesellschaft eine Schwarze Frau als Reaktion auf eine Äußerung regelmäßig keine sachliche Kritik erfährt – sondern übelste rassistische und sexistische Beschimpfungen und Beleidigungen, bis hin zu Drohungen und Übergriffen. Es ist dringend notwendig Anti-Schwarzen Rassismus, wie ihn unsere Stadtverordnete Mirrianne Mahn gerade am eigenen Leib erfährt, anzusprechen und sichtbar zu machen. Es ist dringend notwendig, konsequent gegen Anti-Schwarzen Rassismus vorzugehen. Es ist dringend notwendig, als Gesellschaft rassistische Strukturen aufzubrechen, Umgangsformen zu hinterfragen und Rassismus endlich zu verlernen!“, ergänzt der Fraktionsvorsitzende Dimitrios Bakakis.
Die Parteisprecherin Julia Frank resümiert: „Unser Ziel muss es sein, allen Menschen ein diskriminierungsfreies Leben zu ermöglichen. Die Reaktionen auf Mirrianne Mahns Intervention haben ein weiteres Mal vor Augen geführt, dass rassistische Einstellungen nach wie vor bis in die Mitte unserer Gesellschaft reichen. Dies ist für uns inakzeptabel. Wie Oberbürgermeister Peter Feldmann in seiner Rede geäußert hat, geht es hier um die Würde des Menschen. Genau diese Menschenwürde untergräbt Rassismus durch seine Menschenverachtung und Gewaltäußerungen. Deshalb gilt es, jegliche Form des Rassismus sichtbar zu machen und als solchen zu benennen. Nur so können wir als Gesellschaft wachsen und diese Strukturen überwinden.”
Abschließend bekräftigen die GRÜNEN Frankfurt: „Wir stehen uneingeschränkt solidarisch hinter Mirrianne Mahn!“