Gay Games nach Frankfurt holen – mehr Sichtbarkeit für queeren Sport
Passend zum Pride Monat Juli hat die Römerkoalition einen Antrag zur Bewerbung Frankfurts für die "Gay Games" 2030 auf den Weg gebracht.
Das alle vier Jahre stattfindende internationale Breitensportereignis für die LSBTIQA*-Community findet seit 1982 alle vier Jahre statt und wird vom Dachverband der Federation of Gay Games (FGG) organisiert.
Hierzu erklärt Natascha Kauder, sportpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Römer:
"Bisher wurden die Gay Games erst ein Mal in Deutschland ausgerichtet, und zwar im Sommer 2010 in Köln unter dem Motto 'Be part of it': sei ein Teil der Gemeinschaft. Ein Motto, das auch heute noch gilt, jedoch immer noch nicht in allen Sportarten und Vereinen umgesetzt wird. Denn in Deutschland und auch in Frankfurt erfahren queere Menschen noch immer Diskriminierung oder Ausgrenzung oder werden von Sport ausgeschlossen. Die Gay Games stehen unter dem Motto 'Teilnehmen, Mitmachen und persönliche Höchstleistungen erbringen'. Gleichzeitig geht es aber auch und vor allem um den Kampf gegen Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Inter- und Transpersonen und um die Sichtbarkeit von LSBTIQA* in allen möglichen Sportarten.
Mit bis zu 14.000 Teilnehmenden und rund 30 Sportarten gehören die Gay Games zu den weltweit größten Breitensportturnieren und erstrecken sich über eine Woche.
Sehr erfreulich ist, dass es bereits heute in Frankfurt schon viele Kooperationen und aktive queere Sportvereine gibt, die in die Vorbereitungen für die Gay Games eingebunden werden können.
Veranstaltungen wie die Gay Games sind für die Sichtbarkeit und Akzeptanz queerer Menschen von enormer Bedeutung, denn sie brechen die heteronormativen Wertevorstellungen auf, die auch heute im Sport noch vorherrschen. Sie unterscheiden sich daher essentiell von internationalen Wettkämpfen wie den Olympischen Spielen. Dort werden Athlet*innen immer wieder aufgrund der zweigeschlechtlichen Einteilung dazu gezwungen, ihren Testosteronspiegel durch Medikamente zu senken - ohne dabei die gesundheitlichen Folgen im Blick zu haben.
Frischen Wind in die Trans*-Debatte hat jüngst eine Entscheidung des Deutschen Fußball-Bundes gebracht. Trans* Spieler*innen können künftig selbstbestimmt darüber entscheiden, ob sie in einem Frauen- oder aber in einem Männerteam spielen wollen. Dies stellt einen Riesenschritt in Richtung Selbstbestimmung dar, der im internationalen Sport neue Maßstäbe setzt.
Frankfurts Bewerbung für die Gay Games 2030 ist daher nur folgerichtig und ein wichtiges Signal der Solidarität und der gelebten Vielfalt in unserer Stadt", so Kauder abschließend.