Die Stadtverordneten auf Reisen: Mobilität in Paris und Erinnerungskultur in Krakau
Einmal in der Wahlperiode unternehmen Ausschüsse Studienreisen in andere Städte und informieren sich darüber, welche good practices wir mit nach Frankfurt ins Gepäck nehmen können.
Letzte Woche waren für uns Friederike, Johannes, Thomas und Katharina mit dem Mobilitätsausschuss in Paris. Paris ist eine sehr dicht besiedelte Stadt. Dort leben fast siebenmal mehr Menschen je Quadratkilometer als bei uns in Frankfurt. Dennoch – oder eher gerade deshalb – ist es Paris gelungen, in wenigen Jahren die Nutzung von Kraftfahrzeugen in der Metropole stark zu reduzieren. Ein wesentliches Element war und ist Ausbau und Verbesserung des ÖPNV. So haben Paris und die Region viel Geld in die Verbesserung der Tangentialverbindungen und die Digitalisierung des Schienenverkehrs investiert, aber auch in mehr Grün in den Straßen und in Radinfrastruktur. Die Verantwortlichen vor Ort sprechen sogar von einer „Fahrradrevolution“ in Paris. Eine besondere Parallele zu Frankfurt: Paris‘ Seineufer ist bereits autofrei umgestaltet. Dies alles wird von vielen Stadtbewohner*innen als Verbesserung der Lebensqualität wahrgenommen, die in Paris mehrheitlich keine Autos besitzen.
Außerdem waren, ebenfalls letzte Woche, Julia Eberz, Sylvia und Uwe mit dem Ausschuss für Kultur, Wissenschaft und Sport in unserer Partnerstadt Krakau. Der Schwerpunkt lag auf Erinnerungskultur. So stand auf dem Programm ein Besuch des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, mit seinem berühmten Torhaus, durch die die Bahngleise ins Lager führen. Daneben besuchte die Gruppe die Emaillefabrik von Oskar Schindler – welche heute als Museum fungiert, in dem die Besatzung Polens durch Nazideutschland dargestellt wird – und das Konzentrationslager Płaszów. Hier sprachen die Stadtverordneten mit der Leitung der Gedenkstätte über die Herausforderung, diesen Ort angemessen zu gestalten, ohne die bisherige Freizeitnutzung infrage zu stellen. Gerade vor dem Hintergrund der Deutsch-Polnischen-Geschichte und im Speziellen des Überfalls auf Polen 1939 gibt es viele Anknüpfungspunkte für einen Austausch zu Fragen der Erinnerungskultur. Diese möchte unsere Kulturgruppe intensivieren und vor allem den bereits bestehenden Austausch zwischen den historischen Museen der Partnerstädte politisch begleiten.