Passivhausstandard bleibt zentrale Säule der Frankfurter Baupolitik
Die Stadt Frankfurt reagiert mit angepassten Förderrichtlinien für den Wohnungsbau auf gestiegene Baukosten. Berichte über einen angeblichen Abschied vom Passivhausstandard sorgen für Verunsicherung. „Diese Schlagzeilen greifen deutlich zu kurz und werden der Realität nicht gerecht“, stellt Johannes Lauterwald, wohnungspolitischer Sprecher der GRÜNEN im Römer, klar. „Der Passivhausstandard gilt weiterhin für alle städtischen Gebäude, auf städtischen Flächen und vor allem auch für die Wohnungsbaugesellschaft ABG, der mit Abstand größten Errichterin von sozial geförderten Wohnungen in Frankfurt.“
Die angepassten Richtlinien sollen Bauträger*innen entgegenkommen, die sich in einer schwierigen finanziellen Lage befinden. Sie sehen vor, dass künftig auch Wohnungen nach dem Effizienzhaus-55-Standard (EH55) gefördert werden können. Dieser Standard wurde erst 2023 mit dem Gebäudeenergiegesetz festgelegt. „Der EH55-Standard ist eine pragmatische Option für Projekte, die an den derzeit hohen Baukosten scheitern könnten“, erklärt Lauterwald. „Wir empfehlen jedoch, die Förderung für den Passivhausstandard in Anspruch zu nehmen, da das langfristig günstigere Heizkosten und mehr Komfort für die Mieter*innen bedeutet. Investor*innen und Wohnungsbaugesellschaften, die sich für einen höheren energetischen Standard entscheiden, erhalten zusätzlich 150 Euro Förderung je Quadratmeter.“
„Die Grundförderung für sozial geförderte Wohnungen wurde deutlich angehoben – von 800 auf 1.325 Euro je Quadratmeter und bei einer 40-jährigen Mietpreisbindung, die uns als Option besonders am Herzen lag, sogar auf 1.500 Euro. Damit schaffen wir die Grundlage für 2.000 neue Wohnungen, die jetzt schnell gebaut werden können. Die Angleichung an den Förderstandard des Landes Hessen schafft zudem ein stimmiges Gesamtbild für Investor*innen. So bleibt Frankfurt Vorreiterin beim klimafreundlichen und bezahlbaren Wohnen“, schließt Lauterwald, der sich ein baldiges Ende des Förderchaos beim Land Hessen wünscht, damit alle in Frankfurt geplanten Projekte auch auskömmlich finanziert werden können.