Die diskriminierenden Folgen der Einführung einer Bezahlkarte in Frankfurt
Liebe Freund:innen,
stellt Euch bitte einmal folgende Situation vor: Vor Euch an der Supermarktkasse bezahlt jemand weder mit Bargeld, noch mit einer Kreditkarte oder gar dem Handy – sondern zieht womöglich etwas verschämt eine andere Karte aus der Tasche. Eine Bezahlkarte. Ausgegeben vom Frankfurter Jugend- und Sozialamt. Und sofort ist vielen in dieser Schlange klar: Dieser Mensch ist ein Leistungsempfänger.
Unangenehm? Eigentlich nicht. Denn Menschen haben ein Recht auf Hilfe und niemand sollte sich für den Bezug von Leistungen schämen müssen. Das reelle Empfinden stellt sich für viele jedoch anders dar. Dieser Mensch vor Euch an der Kasse hat sich und seine aktuelle Lebenssituation gerade öffentlich gemacht. Und zwar ohne es zu wollen oder gefragt worden zu sein oder es verhindern zu können – aber mit allen gesellschaftlichen Folgen.
Und genau so will es die Ministerpräsidentenkonferenz. Ein Entschluss, den wir keinesfalls akzeptieren. Gerade vor dem Hintergrund, dass geflüchtete oder auch arme Menschen im Alltag oftmals Rassismus und Diskriminierung erfahren, sind die Identitäten der Betroffenen und Hinweise auf ihre Lebensverhältnisse unbedingt zu schützen.
Was die Einführung einer Bezahlkarte in Frankfurt für Folgen für Betroffene und natürlich auch für die Verwaltung hätte, haben wir Euch einmal im Detail zusammengetragen – verbunden mit einem Aufruf, den ihr hier findet.
Bis zur nächsten Woche!
Elke und Bastian