Lehrkräftemangel an hessischen Haupt- und Realschulen wird sich verschärfen – immer weniger Studierende entscheiden sich fürs Lehramt
Daten aus einer jetzt beantworteten Kleinen Anfrage zeigen einen dramatischen Rückgang bei der Ausbildung von Lehrkräften im Haupt- und Realschullehramt:
Während es 2014 noch 966 Studienanfänger*innen gab, hat sich die Zahl bis letztes Jahr auf 488 Studienanfänger*innen halbiert. Demnach drohen wir an Haupt- und Realschulen auf einen massiven Mangel zuzusteuern. Die Daten zeigen zudem, dass der Anteil der Lehramtsstudierenden an allen Studierenden an Hessens Hochschulen in den letzten zehn Jahren zurückgegangen ist. Dies legt nahe, dass der Beruf als Lehrkraft an Attraktivität verliert.
Was es jetzt braucht, ist ein beschleunigter Ausbau der multiprofessionellen Teams an den Schulen mit den Bildungsgängen Haupt- und Realschule, um Lehrkräfte und Schulleitungen zum Beispiel durch sozialpädagogische Fachkräfte gezielt zu entlasten und den Beruf als Lehrkraft wieder attraktiver zu machen.
Wir GRÜNEN fordern darüber hinaus, schnellstmöglich weitere Wege ins Lehramt zu schaffen, um neue Zielgruppen für den Beruf als Lehrkraft zu gewinnen und für den Mangel in einzelnen Lehrämtern oder Fächern ausbilden zu können. Einige Bundesländer haben sich schon auf den Weg gemacht und Quereinstiegs-Masterstudiengänge sowie Modellversuche zur dualen Lehrkräfteausbildung geschaffen. Hier darf Hessen nicht den Anschluss verlieren. Wir fordern deshalb den Kultusminister und die schwarz-rote Koalition erneut auf, sich diesen Vorschlägen nicht weiter zu verschließen und zeitnah Modellversuche zu starten.
Die Kleine Anfrage findet Ihr hier.