„Wir müssen mehr miteinander reden!“ Trauer um Stefan Andreas Gaitanides
Am 3. August ist Professor i.R. Stefan Andreas Gaitanides gestorben, die Trauerfeier war am vergangenen Mittwoch. Stefan ist 78 Jahre alt geworden. Die Nachricht von seinem Tod hat mich sehr getroffen. Stefan war ein teurer Freund und Wegbereiter. Ich habe ihm unheimlich viel zu verdanken. Der Sozialwissenschaftler an der University of Applied Science hat mich zu meinem politischen Werdegang ermutigt. Seine Ratschläge, sein Wissen, seine Leidenschaft haben mich immer begleitet. Seine Stimme wird mir fehlen. Sie fehlt in dieser Stadt, die er mehr geprägt hat, als ihm vielleicht sogar selbst bewusst war. Stefan hat früh erkannt, was Migration für eine Gesellschaft bedeutet. Was Migration für Frankfurt bedeutet. Er hat darin eine Zukunft gesehen, ein Modell für unser aller Zusammenleben. Heute sehen wir, wie dieses Modell Schritt für Schritt Wirklichkeit wird. Stefan hat sein Wissen und seine fachliche Expertise weitergegeben: an die Politik, an die Organisationen, auch an das Amt für multikulturelle Angelegenheiten, das heute zu meinem Dezernat gehört. Im Jahr 2006 veröffentlichte Stefan eine Studie über Migrant:innen und Deutsche im Stadtteil. Der Titel der Studie klingt mir heute noch nach, weil er so treffend ist: „Wir müssen mehr miteinander reden!“ Wir haben einen wunderbaren, warmherzigen, großzügigen und liebevollen Menschen verloren. Stefans Leben zeigt uns, wie kostbar die Zeit ist, die uns geschenkt wird. Nutzen wir diese Zeit. Um miteinander zu reden, zu trauern und zu lachen.