Repatriierung: Ahnenschädel der Māori an Delegation aus Neuseeland übergeben
In einer feierlichen Zeremonie hat das Museum Wiesbaden einen Toi Moko – einen Ahnenschädel – an eine Delegation aus Neuseeland übergeben. Der konservierte, tätowierte menschliche Schädel, wie ihn die neuseeländischen Māori zum Andenken an besonders geehrte Ahnen oder als Kriegstrophäe aufbewahren, stammt aus einer naturkundlichen Sammlung des 19. Jahrhunderts. Um der Würde des Verstorbenen gerecht zu werden, wurde der Schädel in einer feierlichen Zeremonie an eine Delegation im Rahmen des neuseeländischen Repatriierungsprogramms Te Papa übergeben. Das Te Papa ist seit 2003 von der neuseeländischen Regierung mit der Rückführung sterblicher Überreste der Vorfahren der Māori beauftragt.
Wir stehen in der Verantwortung, uns mit dieser Geschichte kritisch auseinanderzusetzen und die Rückführung der Vorfahren zu ermöglichen. Für uns bedeutet Repatriierung, dass wir diese Rückführung gemeinsam mit den Nachfahren der Verstorbenen einleiten und durchführen. Die Zeremonie – ein religiöser Akt zu Ehren eines Verstorbenen – fand unter der Leitung von Vertretern der Herkunftsgesellschaften der Māori statt. Auch wenn wir die Verletzungen der Vergangenheit nicht ungeschehen machen können, ist es unsere Verantwortung, die Rückführung zu ermöglichen und den Tupuna, den Vorfahren, aus der anonymen Sammlung hervorzuholen und ihm seine Menschenwürde zurückzugeben. In einer globalisierten Welt können wir nur friedlich zusammenleben, wenn wir uns achten und gemeinsam für eine gute Zukunft unserer Kinder einstehen.
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