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Nationalhymne als Aufruf zu demokratischer Einheit soll etwas Besonderes bleiben

Nationalhymne als Aufruf zu demokratischer Einheit soll etwas Besonderes bleiben

Freitag, 23.5.2025

Die AfD ist im Hessischen Landtag mit ihrem Antrag gescheitert, am Ende jeder Plenarwoche die Nationalhymne zu singen. Denn die Nationalhymne ist kein Lied wie jedes andere. Wir hören und singen sie zu besonderen Anlässen als ein Teil verschiedener zeremonieller Aktivitäten und Regeln.

Und ich gebe zu: Wenn ich die Nationalhymne höre oder singe, wie zum Beispiel am 3. Oktober in der Paulskirche, dann ergreift mich das. Für mich ist das etwas Besonderes, ich fühle dann die besondere Würde und Wertschätzung, und ich habe Respekt vor unserer Nationalhymne und dem was sie aussagt – nämlich Einigkeit und Recht und Freiheit.

Wer aber beantragt, dass die Hymne standardmäßig zum Ende jeder Plenarwoche gesungen wird, der nimmt in Kauf, dass das Besondere verloren geht. Und zeigt damit eigentlich nur eines: Er oder sie hat gerade keinen Respekt vor der Nationalhymne. Es ist nicht die Frage, wie oft wir die Hymne singen, sondern es ist die Bedeutung der Momente, in denen wir das tun, die unsere Hymne wertvoll macht.  

Den Antrag haben CDU, SPD, wir GRÜNE und die FDP abgelehnt. Denn die AfD versucht mal wieder, sich als Partei der vermeintlich einzig wahren Deutschen darzustellen. Aber das ist doch ein durchschaubares, perfides Spiel. Die AfD hat ein absolut problematisches Demokratieverständnis, das auf äußere Zeichen setzt. Aber das wichtigste ist doch, dass man innerlich von den Werten unseres Grundgesetzes und der Nationalhymne überzeugt ist. Und wie sieht es da aus?

Einigkeit: Das Ziel der AfD ist es, zu spalten.

Recht: Die AfD verachtet die Rechte von Minderheiten und unsere offene Gesellschaft, die durch das Grundgesetz geschützt ist.  

Und Freiheit: Die AfD kämpft gegen unsere offene, freie Gesellschaft und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, wo sie nur kann.

Hoffmann von Fallersleben hat den Text 1841 als Aufruf zur demokratischen Einheit verfasst. Das sollten wir ehren durch sachliche, lösungsorientierte Politik für unser Land und nicht durch dadurch, dass wir die Hymne am Ende jeder Sitzung ritualisiert absingen.

Anders als die AfD haben wir demokratischen Fraktionen großen Respekt vor unserem Grundgesetz. Anders als die AfD achten wir die Werte der Nationalhymne, Einigkeit und Recht und Freiheit. Denn für die AfD gilt: „Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD.“

Dieser Pseudo-Patriotismus macht sie noch lange nicht zu Patrioten.

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