GRÜNE im Römer rufen zur Teilnahme am Protest gegen Roger Waters auf
Die GRÜNEN im Römer rufen die Menschen in Frankfurt zur Teilnahme am Protest gegen das Konzert von Roger Waters auf, der am Sonntag in der Festhalle auftritt. Um 16 Uhr verlesen Schüler*innen und junge Erwachsene die Namen der aus der Festhalle deportieren jüdischen Männer. Anschließend gibt es dort eine Gedenkzeremonie, um 18 Uhr beginnt dann die Kundgebung mit Vertreter*innen aus Politik, Zivilgesellschaft und der Jüdischen Gemeinde. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Kulturpolitikerin der GRÜNEN im Römer, Julia Eberz, erklärt dazu:
„Leider konnten wir das Konzert von Waters nicht verhindern. Wir GRÜNE im Römer hätten uns gewünscht, dass Stadt und Land Widerspruch gegen die Entscheidung des Gerichts, das Konzert stattfinden zu lassen, einlegen, haben dafür aber leider keine Mehrheit gefunden. Roger Waters behauptet seit der gerichtlichen Entscheidung immer wieder, ihm sei damit attestiert worden, er sei ‚kein Antisemit‘. Dies ist falsch, denn genau dies hat das Gericht in seiner Urteilsbegründung nicht geschrieben. Die Erfahrungen der Konzerte in München, Berlin und Köln zeigen, dass er nach wie vor antisemitische Codes verwendet. Er geht sogar so weit, dass er das Andenken von Sophie Scholl und der Weißen Rose verächtlich macht, indem er sein ‚Engagement‘ für die israelfeindliche BDS-Bewegung mit dem antifaschistischen Engagement von Sophie Scholl gleichsetzt. Dies ist unerträglich.
Dass ein solcher Mensch dann noch an einem Ort auftritt, von wo im November 1938 mehr als 3000 jüdische Männer deportiert wurden, von denen viele in der Shoa ermordet wurden, macht das Ganze noch unerträglicher. Auch wenn wir das Konzert juristisch nicht verhindern konnten, so ist es umso wichtiger, dass viele Frankfurter*innen am Sonntag Flagge zeigen und Waters klarmachen, dass Antisemiten und Antisemitismus in unserer Stadt keinen Platz haben und er hier nicht erwünscht ist.“