Städtische Bühnen Frankfurt - Städtebaubeirat empfiehlt zügige Umsetzung der Kulturmeile
Der Neubau der Städtischen Bühnen ist in diesen Wochen in aller Munde. Die Varianten – Spiegellösung, Kulturmeile oder Neubau/Sanierung der Doppelanlage – werden intensiv diskutiert. Auf meiner Sommertour haben wir einen Blick hinter die Kulissen der Oper abseits des Zuschauerraums und der Bühne geworfen. Dabei wurde sehr schnell klar: Der Brandschutz ist unzureichend, Dächer und Fassaden mangelhaft. Ein Riss zieht sich durchs Gebäude. Der Sonnenschutz fehlt. Technik, Heizung, Sanitäranlagen, Elektrik – alles ist veraltet. Hinzu kommen fehlende Barrierefreiheit und anfällige Aufzüge. Nicht zu Unrecht wird das Foyer der Städtischen Bühnen scherzhaft auch „größte Sauna Frankfurts“ genannt. Und das ist ein weiteres Problem: Die Einmalverglasung aus den 60er-Jahren lässt das Innere unerträglich aufheizen und im Winter ist man glücklich, wenn das Foyer auf 19 Grad geheizt werden kann. Man versucht, all das in den Theaterferien einigermaßen wieder in Gang zu setzen oder die Defizite zu beseitigen. Das ist aber aufgrund des Alters des Gebäudes manchmal nicht mehr möglich, denn es gibt kaum noch Ersatzteile. Die Theaterdoppelanlage ist marode, entspricht nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben und die Arbeitsbedingungen für die 1.100 Beschäftigten sind alles andere als gut. Eine Sanierung ist ausgeschlossen.
Auch der Städtebaubeirat empfiehlt den Stadtverordneten in einer Stellungnahme „mit Nachdruck“ eine positive Entscheidung und die zügige Umsetzung des Neubaus. Dabei spricht er sich für die Kulturmeile mit dem Neubau des Schauspielhauses an der Neuen Mainzer Straße und dem Neubau der Oper samt Werkstätten und Probebühnen am Willy-Brandt-Platz aus. Das Konzept sei ein faszinierender neuer Ansatz der Stadtentwicklung und stehe dennoch in der Kontinuität der Frankfurter Städtebaugeschichte, mit Kulturbauten Impulse für die städtebauliche Entwicklung zu setzen. Die aus der Kulturmeile resultierende Vernetzung von Kultur, Wirtschaft, Handel, Gastronomie und Wohnen in hoher Dichte werde neue Qualität für das soziale Miteinander schaffen und die Innenstadt attraktiv und nachhaltig weiterentwickeln, so die Begründung.
Nach der Sommerpause ist eine schnelle Entscheidung der Kommunalpolitik notwendig, wo der Neubau von Oper und Schauspiel in Frankfurt errichtet wird. Damit die Städtischen Bühnen und ihre Mitarbeitenden eine Perspektive für die Zukunft haben.