Die Stadtverordneten auf Reisen: Bildung in Schleswig und Wirtschafts- und Frauenpolitik in Barcelona
Einmal in der Wahlperiode unternehmen Ausschüsse Studienreisen in andere Städte und informieren sich darüber, welche good practices wir mit nach Frankfurt ins Gepäck nehmen können.
Letzte Woche waren für uns Beatrix, Tina und Uwe drei Tage lang mit dem Wirtschafts- und Frauenausschuss im sonnigen Barcelona, um sich mit Wirtschaftsinitiativen und -förderungen sowie Vertreterinnen der progressiven Frauenpolitik Barcelonas zu treffen. Das Highlight war sicherlich der offizielle Empfang im Rathaus von Barcelona von Stadträtin Raquel Gil Eiroá, welche den Bereich für Feminismus und Queerpolitik leitet. Sie berichtete über die progressive, feministische Politik in Barcelona, besonders was die Prävention und Verfolgung von Gewalt an Frauen und Mädchen betrifft.
Beeindruckend war außerdem der Besuch von Tech Barcelona, ein Start-Up Hub und Accelerator. Hier kann sich Frankfurt noch einiges hinsichtlich der Förderung von jungen Talenten abschauen. Vor allem die günstigen Preise für Mieten von Büroflächen und das tolle Ökosystem für Start-Ups hat den Ausschuss überzeugt. Inspirierend war zudem der Besuch einer privaten Wirtschaftsinitiative, welche die fünf zukunftsträchtigsten Wirtschaftsbereiche (z.B. Climate Tech und Gaming) Barcelonas identifiziert und primär versucht, Unternehmen in diesen Bereichen zu vernetzen und zu stärken, um so Synergien zu schaffen und Wissen und Talent zu akkumulieren.
Außerdem waren letzte Woche für uns Dana, Dimitrios und Mehmet mit dem Ausschuss für Bildung und Schulbau in Schleswig. Am ersten Tag fand ein Spaziergang über eine große Weidefläche zu den Dän*innen statt. Das deutsche Schulsystem wurde mit dem dänischen in der AP Møller Skolen verglichen: Wie setzen sie künstliche Intelligenz datenschutz-konform im Unterricht ein? Wie sieht ihre digitale Schule aus? Wie werden Kinder ohne Geräte inkludiert? Wie inklusiv ist die Schule? Wie lernen Kinder ohne Notengebung bis zur 8. Klasse? Es gab viele Einblicke in einem beeindruckenden Schulgebäude mit viel Platz und Ausblick – aber auch kritische Reflexion dazu, wie Nachhaltigkeit aussehen muss.
Am folgenden Tag fand ein Besuch des Bildungsbildungszentrum Schleswig (BBZ) statt. Eine öffentliche berufsbildende Schule mit 1.200 Schüler*innen und 240 Lehrer*innen – mit besonderer Rechtsform! Denn das Bildungsbildungszentrum Schleswig ist auch eine Firma. Durch Dienstleistungen (Fort-/Weiterbildungen für Bund, Land, Wirtschaft) hat die Schule sich zu einem modernen Bildungscampus entwickelt. Moderne IT-Infrastruktur, sanierte Gebäude, eine eigene KITA und enge Kooperation mit der Jugendarbeitsagentur im Haus führen zu hoher Beliebtheit der Schule bei Schüler*innen, Auszubildenden und Lehrkräften aus ganz Deutschland. Ein Leuchtturm der Berufsbildung. Das Bildungszentrum gab tolle Impulse für Inklusion, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Berufsbildung für uns in Frankfurt! Wir verlassen die schöne Kleinstadt im Norden mit einem leisen „Moin und Tschüüss“.