Rede zu Armut
Sehr geehrte Stadtverordnetenvorsteherin, liebe Kolleginnen und Kollegen,
heute stehen wir vor einer der größten Herausforderungen unserer Stadt: - Armut!
Es ist schockierend, dass in Frankfurt viele Menschen in prekären Verhältnissen leben. Besonders betroffen sind unsere Kinder und Jugendlichen. Dass es in einer der wohlhabendsten Städte immer noch Kinder gibt, die hungrig zur Schule gehen, ist schlichtweg inakzeptabel! Mit dem Frankfurt-Pass haben wir ein Instrument geschaffen, um den Zugang zu kulturellen und sportlichen Angeboten für einkommensschwache Familien zu erleichtern. Doch wir müssen diese Angebote weiterentwickeln und digitalisieren, um bürokratische Hürden abzubauen. Der Koalitions-Antrag NR 369 soll genau dies erreichen.
Ein dringendes Anliegen ist der Kampf gegen Kinderarmut. Unser Bündnis gegen Kinderarmut setzt genau hier an. Gemeinsam mit städtischen Ämtern, freien Trägern und Betroffenen entwickeln wir
eine Gesamtstrategie, um Armut zu bekämpfen. Die Armutskonferenz im September bildet dabei eines der Puzzleteile im Kampf gegen soziale Ausgrenzung!
Eine zentrale Rolle spielt die präventive Kinder- und Jugendhilfe. Als GRÜN-geführte Koalition haben wir das Jugendhilfebudget erhöht und dynamisiert. Der Antrag E484 sieht vor, zusätzliche 5,3 Millionen
Euro bereitzustellen, sodass insgesamt knapp 50 Millionen Euro verfügbar sind, und dass jährlich 3% der Mittel dynamisiert werden. Dies ermöglicht uns, frühzeitig einzugreifen und langfristige
Unterstützungsstrukturen zu schaffen. Armut betrifft alle Lebensbereiche, von Bildung über Gesundheit bis
hin zur sozialen Teilhabe. Die Lebenslagenkarten schaffen ein Instrument, um diese Komplexität besser zu lokalisieren und gezielt gegensteuern zu können.
An dieser Stelle möchte ich ein großes Lob an dich, Elke Voitl, aussprechen. Als Sozialdezernentin kämpfst du seit Tag eins für die Schwächsten und präsentierst kluge Fortschritte, die dort ansetzen, wo der Schuh drückt: beim Geld und dem Zugang zu den Ressourcen, vielen Dank!
Wir dürfen nicht zulassen, dass Armut unsere Stadt weiter spaltet. Jeder Euro, den wir heute in die Prävention investieren, spart uns morgen höhere Kosten. Vor allem gibt er unseren Kindern und Jugendlichen die Chance auf eine faire und gerechte Zukunft. Wir nehmen denen da hinten den Wind aus den Segeln, die mit
bösartigen Absichten auf Stimmfang bei all jenen gehen, die vom sozialen Abstieg geplagt sind!
Stattdessen gibt es von uns nur eine Antwort auf soziale Armut: Soziale und intersektionale Gerechtigkeit, vielen Dank!