Todesmarsch durch Frankfurt
Mitten in Frankfurt – in den Adlerwerken – haben die Nationalsozialisten vor 80 Jahren das KZ Katzbach betrieben. 1.616 Menschen mussten hier Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsproduktion erbringen. Als sich der Sieg der Alliierten abzeichnete, wurde das KZ Katzbach geräumt. Die kranken Inhaftierten wurden ins KZ Bergen-Belsen deportiert und die Gesunden auf einen Todesmarsch von Frankfurt nach Hünfeld geschickt. Viele wurden unterwegs erschossen und zurückgelassen. Wer es bis Hünfeld schaffte, wurde ins KZ Buchenwald deportiert.
Der Geschichtsort Adlerwerke wurde von der Stadt Frankfurt vor drei Jahren als zeitgemäße Gedenk- und Bildungsstätte ins Leben gerufen und damit ein lang gehegter Wunsch der Frankfurter Bürgerschaft Wirklichkeit. Der Zusammenhang zwischen Fabrik, Zwangsarbeit und Konzentrationslager wird in der Ausstellung besonders deutlich. Der Todesmarsch von Frankfurt nach Hünfeld steht dieses Jahr im Fokus der Erinnerungsarbeit.
„Die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus gehört zum Fundament unserer Gesellschaft. Wir stellen uns der NS-Vergangenheit Frankfurts, halten die Erinnerung wach und treten bewusst gegen Nationalismus, Geschichtsrevisionismus und für Menschenrechte ein“, so Dimitrios Bakakis, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Römer.
Die zentrale Gedenkveranstaltung an den Todesmarsch findet am kommenden Montag, den 24.03.25 in der Frankfurter Paulskirche statt. Dabei wird auch die Ausstellung zum KZ Katzbach und dem Todesmarsch eröffnet. „Eine lebendige Erinnerungskultur ist eine wichtige Voraussetzung für Toleranz und Demokratie. Wir laden alle Menschen ein, sich anzuschließen und die Erinnerung an das schlimmste Verbrechen der Menschheit wachzuhalten,“ so Bakakis abschließend.