Die bürgerliche Fassade der AfD liegt in Trümmern
Erst eine Woche nach Bekanntwerden des Videos, in dem der Landtagsabgeordnete Maximilian Müger auf einem Schießstand mit einem Sturmgewehr posiert und auffordert, gegen die Migration zu kämpfen, haben sich AfD-Fraktion und Partei von ihm distanziert. Damit wird deutlich, dass eine zunehmende Radikalisierung in der Partei mindestens toleriert wird.
Die AfD versucht mit ihrer späten und halbherzigen Distanzierung zum wiederholten Male erfolglos, ihre bürgerliche Fassade zu kitten. Dabei liegt sie längst in Trümmern. Die Distanzierung von Maximilian Müger ist umso weniger glaubwürdig, als der Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag, Robert Lambrou, in seiner ersten Reaktion sagte, das Video bringe inhaltlich viel auf den Punkt.
Zwar ist Müger inzwischen aus der Partei ausgetreten und hat die Landtagsfraktion verlassen. Damit gehören schon drei erst vor einem Jahr über die AfD-Liste gewählte Abgeordnete der Fraktion nicht mehr an und sitzen fraktionslos im Landtag. Sein Landtagsmandat will Mügeraber behalten und bis zum Ende der Legislatur als fraktionsloser Abgeordneter ausüben. Bei Anträgen und Abstimmungen werde er auch künftig mit seiner ehemaligen Fraktion stimmen, kündigte er an. Die AfD sollte den Abgeordneten Müger auffordern, sein Mandat im Hessischen Landtag niederzulegen. Das Video mit Sturmgewehr ist eines Abgeordneten des Hessischen Landtags in jeder Hinsicht unwürdig.
Mehr zum Thema findet Ihr hier.