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Zukunft Oeder Weg

Mittwoch, 5.6.2024

Die GRÜNEN im Römer sind irritiert über die Pressemeldung der IHK Frankfurt am Main zum Oeder Weg. Die Aussage der IHK Frankfurt am Main, dass insbesondere auf dem Oeder Weg der Einzelhandel gefährdeter sei als in anderen vergleichbaren Straßen in Frankfurt, ist für uns aufgrund der folgenden Zahlen schwer nachzuvollziehen: Während es in den Jahren 2022/2023 laut dem Gewerberegister Stadt Frankfurt 2024b auf der Berger Straße 112 Gewerbeabmeldungen gab (19,5% des Gesamtgewerbes auf der Straße), auf der Leipziger Straße 47 (16,0%) und auf der Schweizer Straße 17 (8,5%), waren es auf dem Oeder Weg mit 17 (6,5%) die wenigsten Gewerbeabmeldungen.

Dr. Katharina Knacker, Fraktionsvorsitzende und mobilitätspolitische Sprecherin der GRÜNEN im Römer: „Mir stellt sich anhand dieser Zahlen die Frage, warum sich die IHK Frankfurt am Main nicht um die Geschäftsstraßen sorgt, in denen die Gewerbeabmeldungen auch in der Vergangenheit schon hoch waren? Warum wird nicht gefragt, wieso es am Oeder Weg 2022/2023 weniger Gewerbeabmeldungen gab als in anderen Geschäftsstraßen der Stadt?

Nicht nur die eigenen Umfragen der IHK Frankfurt am Main bei Passant*innen weisen darauf hin, dass die Aufenthaltsqualität in Geschäftsstraßen einer der ausschlaggebendsten Faktoren für den Einzelhandel ist. Ich wundere mich, dass hier kein Schwerpunkt der IHK liegt. Auf der Ausschussreise nach Paris konnten wir sehen, wie eine Metropole ihre Mobilität in kürzester Zeit umgewandelt hat und dabei viel Platz für Grün und zum Aufenthalt geschaffen hat: Leerstand von Läden war nicht zu sehen. Diese Wahrnehmung deckt sich mit allen Studien in den unterschiedlichsten Städten, die es zu verkehrsberuhigenden Maßnahmen und Gewerbe gibt. Ich würde mich weiterhin freuen, wenn mir jemand eine Studie zusendet, die das Gegenteil feststellt – bisher war auch die IHK dazu nicht in der Lage.

Die IHK Frankfurt am Main hat darüber hinaus bisher nicht erläutern können, wann genau sie ihre Befragung durchgeführt hat und mit welcher Methodik sie dabei vorgegangen ist. Trotzdem nimmt sie aber für sich in Anspruch, damit eine vermeintliche Lücke zur wissenschaftlichen Studie der Frankfurt University of Applied Sciences zu schließen.Des Weiteren unterstellt die IHK den Ortsbeiratsmitgliedern, dass die Interessen der Gewerbetreibenden nicht gehört würden. Bereits im vergangenen Jahr waren GRÜNE Mitglieder des Ortsbeirates und der Stadtteilgruppe auf dem Oeder Weg unterwegs und haben mit allen Gewerbetreibenden, die anzutreffen waren, das Gespräch gesucht. Die Ergebnisse dieser informellen Befragung, wie die IHK-Umfrage ohne wissenschaftlichen Anspruch, sind hier nachzulesen. Überraschenderweise kam dabei ein viel differenziertes Feedback zurück als in der Befragung der IHK.

Uns erschließt sich weiterhin nicht, warum der Ortsbeirat – das Gremium welches die Menschen vor Ort vertritt – sich nicht inhaltlich zu den vorgeschlagenen Maßnahmen verhalten soll. Zudem würde uns interessieren, wie Menschen in Stadtteilen wie Sachsenhausen, Zeilsheim oder Oberrad von der Umgestaltung des Oeder Wegs betroffen sein sollen, wie es die IHK suggeriert. Es geht um die Menschen im Nordend und die haben das Recht, über ihr Quartier selbst zu entscheiden. Dies geschieht durch das von ihnen demokratisch gewählte Gremium: dem Ortsbeirat.“