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Grüne Woche - KW 20/2023

Die Gruene Woche

Souverän bleiben im Gegenwind

Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
sich von Umfragewerten nicht verunsichern zu lassen, ist richtiger denn je. Erst wenn sie sich in suboptimalen Wahlergebnissen manifestieren – wie jetzt in Bremen – sollte das Resümieren beginnen. Auch dann kann es heißen: Wenn wir den Fakten nach überzeugt sind, das Richtige zu tun, kann Kurs halten nachhaltig die richtige Antwort sein. Auch, wenn der Sturm einem ins Gesicht bläst.

Der Klimawandel wartet nicht.
Es ist an uns, richtige Schlüsse von falschen Narrativen zu unterscheiden – souverän und pragmatisch zu bleiben. Zuletzt hieß es in vielen – durchaus seriösen – Medien, die GRÜNEN erlebten einen Umfrageabsturz. Seltsam: Es ist Umfragen gemein, dass Zahlen geradezu auf dem Tisch liegen. Im Bund liegen unsere „Turbulenzen“ immer noch oberhalb der Werte der letzten Bundestagswahl. Absturz? Das enttäuschende Wahlergebnis in Bremen gleich Resultat eines angeblichen Niedergangs der Ökopartei? Oder eher mit die Folge eines magnetisierenden Konkurrenzkampfs zwischen Schwarz und Rot?

Ist es nicht auch so, dass konservative, rechte und populistische Narrative es schaffen, in beachtlicher gesellschaftlicher Breite zu verfangen? In einem – wieder – seriösen Sender kam die Moderatorin einem unserer Spitzenpolitiker beiläufig mit der „Tatsache“, die GRÜNEN seien Moralapostel. Dies nicht als Zitat oder Einordnung, wie es so schön heißt, sondern wortwörtlich. Ist es nicht so, dass praktische Moral auf ethischen Glaubenssätzen aufbaut, der Kampf gegen den Klimawandel aber auf wissenschaftlichen Erkenntnissen? Die Forderung von Gleichheit aller Menschen auf schmerzlichen, bisweilen gewalttätigen Diskriminierungserfahrungen? Ist es nicht so, dass die Vertretung eines Standpunkts Grundeigenschaft einer Demokratie ist, und wir GRÜNE Standpunkte vertreten wie alle anderen? Und ist es nicht so, dass der Wille zu regulieren Grundaufgabe einer gewählten Administration ist – egal ob rot, grün, gelb oder schwarz gefärbt. GRÜNE gleich Verbotspartei?

Wenn Fehler gemacht werden, gilt es zu korrigieren, anders zu kommunizieren, manchmal auch zurückzutreten oder zu entlassen, sich transparent zu entschuldigen. Wir sind eben nicht heilig. Haben aber auch das Recht, dass selbst in Sachverhalten wie der Causa Graichen das Korrekte vom Unkorrekten getrennt wird. Sich pointiert aufzuspielen, ist zugleich gutes Recht der Opposition.

Verantwortung übernehmen heißt letztendlich aber, nach gründlicher Abwägung und nötigen Korrekturen in der Sache konsequent das Richtige zu tun, auch wenn das mal nicht populär ist; oder den Populist*innen nicht gefällt. Das hat mit Durchhalteparolen nichts zu tun. Und: Eine derart grundanständige Eigenschaft müsste den Wertkonservativen doch eigentlich gefallen. Tut es aber nicht, wenn es ihnen um den Erfolg in den Umfragewerten, ums politisch-hämische Clickbaiten geht. Und das belegt ihren moralischen Verfall. Dem gegenüber sei im Zweifel gar die „Moralapostelei“ bevorzugt.

Euer
Sebastian Deckwarth

Die Themen:

Die Fairtrade-Stadt Frankfurt am Main auf Social Media

Die Fairtrade-Stadt Frankfurt am Main auf Social Media

Wie Ihr wahrscheinlich wisst, liegt mir das Thema Fairer Handel sehr am Herzen. Auch wenn die Koordinierungsstelle Fairtrade nur einen sehr kleinen Teil meines Dezernats darstellt, so halte ich das Thema inhaltlich für sehr wichtig. Daher möchte ich heute auf die vorhandenen Social-Media-Angebote aufmerksam machen, die wir als Fairtrade-Stadt Frankfurt am Main betreiben: Unser Auftritt auf Facebook und auf Instagram. Beide sind derzeit im Hinblick auf die Reichweite noch deutlich ausbaufähig. Aber falls Ihr Euch für das Thema interessiert, bekommt Ihr nirgendwo einen besseren Ein- und Überblick über unsere Aktivitäten.

Es würde mich freuen, wenn möglichst viele von Euch meinem Aufruf nachkommen und uns auf Facebook und / oder Instagram folgen – und den einen oder anderen Post gerne teilen oder kommentieren!

Wer lieber Informationen im direkten Austausch möchte, sollte am morgigen Samstag in die Römerhalle kommen: Dort ist die Koordinierungsstelle beim Römer Open zwischen 11 und 19 Uhr mit einem eigenen Stand vertreten.

Und noch wichtiger, aber das brauche ich in diesem Newsletter nicht zu betonen: Handelt selber fair!

Viele Grüße, Euer Bastian

Elke Voitl: Wir brauchen mehr gemeinsame Verantwortungsübernahme 

Elke Voitl: Wir brauchen mehr gemeinsame Verantwortungsübernahme 

Liebe Freund:innen,

mit den Ergebnissen der Bund-Länder-Gespräche über die Entwicklung im Bereich Flucht und Migration können wir uns nicht zufriedengeben. Ich hätte mir – wie viele von Euch – konkrete Zusagen des Bundes gewünscht. Statt Symbolik wäre ein echtes Zeichen der gemeinsamen Verantwortungsübernahme und Kooperation angebracht gewesen. Bereits im Vorfeld des sogenannten Flüchtlingsgipfels habe ich mich zu dem Thema eindeutig positioniert. Meinen Beitrag könnt Ihr hier nachlesen.

Immer häufiger suchen die Menschen in Frankfurt Hilfe und Rat in Sachen Pflege. Allein im vergangenen Jahr hat der Pflegestützpunkt der Stadt im Schnitt monatlich 254 Beratungsgespräche geführt. Zum Vergleich: Drei Jahre zuvor waren es nur 236. Im gleichen Zeitraum ist auch der Beratungsaufwand deutlich gestiegen. Inzwischen dauert ein Beratungsgespräch durchschnittlich 88 Minuten. Den Internationalen Tag der Pflege habe ich daher zum Anlass genommen, um über den Pflegestützpunkt Frankfurt zu informieren. Einen Bericht von der Veranstaltung findet ihr etwa hier.

Eure Elke

Wandel der Museen gemeinsam nachhaltig gestalten

Wandel der Museen gemeinsam nachhaltig gestalten

Die Museumslandschaft in Hessen ist vielfältig und spannend. Jede einzelne Institution leistet wertvolle Arbeit. Am Sonntag, dem Internationalen Museumstag, finden in den Museen in Frankfurt und ganz Hessen zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen statt.

„Museen, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden“ lautet das Motto des 46. Internationalen Museumstages. Doch Nachhaltigkeit bezieht sich hier nicht allein auf den Klimaschutz. Museen leisten einen wichtigen Beitrag zu unserem Wohlbefinden – jedes Einzelnen und der Gesellschaft. Und damit zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft insgesamt. Museen sind Orte, an denen unsere gesellschaftlichen Werte verhandelt werden. Gerade in Krisenzeiten sind sie wesentlich für unsere Demokratie. Sie bewahren nicht nur unser kulturelles Erbe, sondern sie vermitteln Wissen, regen zu gesellschaftlichen Diskursen an und setzten kreative Impulse. Gerade weil Museen eine hohe Glaubwürdigkeit besitzen, haben sie das Potenzial, Visionen einer besseren Zukunft in die Breite der Gesellschaft zu tragen.

Aber auch Museen müssen sich verändern. Wie viele andere Kultureinrichtungen stehen sie aktuell vor großen Herausforderungen. Die Pandemie hat die Besuchszahlen schrumpfen lassen, Kostensteigerungen belasten das Budget, es gibt große Erwartungen an Partizipation und Teilhabe und die Digitalisierung erfordert neue Vermittlungsformen. Diesen Wandel gilt es nachhaltig zu gestalten. Unterstützung erhalten die Museen dabei unter anderem von der öffentlichen Hand und Verbänden. Denn das geht nur gemeinsam – für uns und für die Gesellschaft.

Informationen zum Internationalen Museumstag mit dem Programm in Frankfurt und ganz Hessen findet Ihr hier.

Feministische Entwicklungspolitik - was ist das überhaupt?

Feministische Entwicklungspolitik - was ist das überhaupt?

Gemeinsam mit Susanne Menge habe ich eine Reihe an Posts veröffentlicht, die genau das erklären.

Machtstrukturen aufbrechen

Die Beziehungen zwischen den Ländern des Globalen Nordens und den Ländern des Globalen Südens sind nach wie vor von ungerechten Machtstrukturen geprägt. Frauen und marginalisierte Gruppen wie LGBTIQ kämpfen auf der ganzen Welt seit Jahrzehnten für Gerechtigkeit.
Mehr dazu findet ihr hier.

Perspektivenwechsel

Bis heute herrschen in der Entwicklungszusammenarbeit koloniale Kontinuitäten und rassistische Denkmuster vor. Ziele einer feministischen Entwicklungspolitik sind: Gleichberechtigte Partnerschaft zwischen dem Globalen Norden und Süden aufbauen. Gleichzeitig sollen rassistische Denkmuster abgebaut werden. Mehr zu den Zielen findet ihr hier.

Dekolonialisierung

Indigene Völker praktizieren seit Jahrhunderten Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Ihr Wissen wurde jedoch im Zuge des Kolonialismus abgewertet. In ihren Gebieten liegt 80% der verbleibenden biologischen Vielfalt. Ihr Wissen wird bei der Bekämpfung der Klima- und Biodiversitäts-Krise vernachlässigt. Feministische Entwicklungspolitik ändert das durch die Dekolonialisierung der Entwicklungszusammenarbeit. Mehr dazu findet ihr hier.

Sich hinterfragen

Das BMZ, die GIZ und KfW stellen sich der Aufgabe, die eigenen Strukturen, Prozesse und Arbeitsweisen zu hinterfragen und so zu verändern, dass Machtungleichheiten aufgebrochen werden. Konkret erkennt das BMZ das Wissen und die Erfahrungen lokaler Mitarbeitender in GIZ und KfW an und will sie zukünftig stärker einbeziehen. Barrieren werden abgebaut, wie bspw. sprachliche Vorgaben, sodass Berichte oder Formulare nicht immer nur auf Deutsch angefertigt werden müssen. Lernen wird großgeschrieben.
Mehr zu dem Thema findet ihr hier. 

Geschlechtergerechtigkeit

Weltweit stellen Frauen 43% der landwirtschaftlichen Arbeitskraft. Sie machen aber nur weniger als 15% der Landbesitzenden aus. Was das bedeutet und wie das verändert werden kann, findet ihr hier. 

Mit der Zeit habe ich über die Ertragssteuerinformationen, Steuertransparenz und Steuergerechtigkeit gesprochen: "Mit dem Gesetz zur Offenlegung von Ertragssteuerinformationen setzen wir Grüne nun das um, was die Union lange im EU-Rat blockiert hat: mehr Steuertransparenz. Dieses Gesetz wird es Bürgerinnen und Bürgern in Europa und weltweit ermöglichen, sich ein klares Bild davon zu machen, ob Unternehmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden."

Den ganzen Artikel findet ihr hier.

Die nächsten Stadtteilgruppentreffen

Stadtteilgruppen Uebersichtsbild

Wir haben 16 Stadtteilgruppen, die eigenständig organisiert sind und maßgeblich beim Wahlkampf durch Organisation von Ständen und Haustürwahlkampf unterstützen. Lernt Grüne in euren Stadtteilen kennen und seht, wie ihr euch engagieren könnt:

STG 1: 25.5., 19 Uhr, Saalbau Gutleut, Rottweiler Straße 32, 60327 FFM

STG 2: 15.6., 19:30 Uhr, Treffpunkt wird noch bekannt gegeben

STG 3: DENKBAR, Spohrstr. 46a, Frankfurt-Nordend

STG 4: 23.5., 20 Uhr, Taverne Nico, Saalburgstr. 1

STG 5: TBA

STG 6: 5.6., 19 Uhr, Dayana Restaurant, Mainberg 7, 65929 FFM Höchst

STG 7: TBA

STG 8: 3. Mittwoch im Mai, 19:30 Uhr, Treffpunkt wird noch bekannt gegeben

STG 9: 23.5., Uhrzeit und Treffpunkt werden noch bekannt gegeben

STG 10: 5.6., 20 Uhr, Treffpunkt wird noch bekannt gegeben

STG 11: TBA

STG 12: 25.5., 20 Uhr, Treffpunkt wird noch bekanntgegeben

STG 13: 1.6., 19:30 Uhr, Bürgerhaus

STG 14: TBA

STG 15: TBA

STG 16: 22.6., Uhrzeit und Treffpunkt werden noch bekannt gegeben

Claims Conference I Tempo beim Wohnungsbau I Besuch bei AbbVie

Claims Conference I Tempo beim Wohnungsbau I Besuch bei AbbVie

Claims Conference

Überlebende des Holocaust zu unterstützen und sicherzustellen, dass sie in Würde altern können – das ist unsere Pflicht. Seit 1951 bemüht sich die Jewish Claims Conference weltweit um Gerechtigkeit für die jüdischen Opfer der Naziverfolgung, die Überlebenden der Schoah und deren Familien.

Ich wollte mehr darüber erfahren, wie ihre Arbeit aussieht und wie wir sie dabei noch besser unterstützen können. Vor einigen Tagen habe ich mich deshalb mit Vertreter*innen der Claims Conference getroffen – unter ihnen auch selbst Überlebende. Sie erzählten mir, wie ihre Organisation den betroffenen Familien weiterhilft, zum Beispiel durch finanzielle Unterstützung für Nahrung, medizinische Versorgung und häusliche Betreuung oder auch durch Entschädigungsprogramme. Zusätzlich leisten sie wichtige Bildungsarbeit, um sicherzustellen, dass die Schrecken des Holocaust niemals vergessen werden.

Weil dieses Tun so wichtig ist, stellen wir auch weiterhin die notwendigen Mittel bereit, damit die Jewish Claim Conference ihre Arbeit fortsetzen kann. Es ist unsere Verantwortung, sicherzustellen, dass die letzten Überlebenden die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

80 Sekunden - eine neue Wohnung

Alle 80 Sekunden eine neue Wohnung – in diesem Tempo müssten wir vorgehen, um dem Ziel von 400.000 Wohnungen jährlich, das wir im Koalitionsvertrag festgehalten haben, gerecht zu werden.

Vor einigen Tagen war ich auf der Baustellenbesprechung 80 Sekunden - Neues Bauen und vor Ort im Austausch mit Vertreter*innen aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft. Klar ist: Wohnen ist eine der zentralen Gerechtigkeitsfragen unserer Zeit.

400.000 Wohnungen jährlich, das ist das Ziel. Noch sind wir davon ein gutes Stück entfernt. Wir müssen die Wohnraumbedarfe in Deutschland so bald wie möglich wieder sichern. Und wir Grünen wollen die richtigen Hebel dafür in Bewegung zu setzen: Bürokratie abbauen, Fachkräfte sichern und vor allem Klimaschutz als Chance nutzen!

Um die Geschwindigkeit zu erhöhen und gleichzeitig Qualitätsstandards sicherzustellen braucht es jedoch auch eine enge Kooperation zwischen Regierung, Bauwirtschaft und dem Finanzsektor. Deswegen bedanke ich mich bei allen Beteiligten von 80 Sekunden - Neues Bauen dafür, dass sie mit dieser Veranstaltung einen Raum dafür geschaffen haben!

Besuch bei AbbVie

Das Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) zeigt, dass Deutschland dringend Reformen im Bereich Forschung und Innovation benötigt, um ein attraktiver Standort für die Forschung und Entwicklung zu bleiben. Das hat Olaf Weppner von AbbVie Deutschland mir gegenüber auch nochmal betont.

Besonders wichtig ist dabei die Schaffung einer umfassenden und innovationsförderlichen Datenökonomie. Hier gibt es bereits seit Jahren Probleme durch bestehende Datenschutzregelungen, die die Nutzung von Daten erschweren. Eine nationale Datenstrategie, die klare und einfache Regelungen schafft, ist dringend notwendig, um den Zustand der Unsicherheit zu beenden und Innovationen voranzutreiben.

Das Gutachten zeigt auch, dass bürokratische Hürden und defizitäre staatliche Regularien die Gesundheitsforschung in Deutschland behindern und innovative Verfahren nicht zur Anwendung kommen. Der administrative Aufwand für klinische Studien in Deutschland ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern besonders hoch. Auch BioNTech hat die Entscheidung, mit ihrer Krebsforschung nach Großbritannien zu gehen, explizit mit den forschungsfreundlicheren Rahmenbedingungen in Großbritannien begründet.

Wir dürfen uns nicht länger erlauben, Reformbedarfe durch Ausgleichszahlungen und die Schaffung von teuren Parallelstrukturen auszusitzen. Wir müssen die notwendigen Reformen jetzt angehen, um als attraktiver Forschungsstandort wettbewerbsfähig zu bleiben. Es liegt in unserer Verantwortung, die Bedingungen für Forschung und Innovation zu verbessern und den Standort Deutschland zu stärken. Und dieser Verantwortung stellen wir uns.

Die Termine: