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Antrag: Eine angemessene Form des künstlerischen Gedenkens für eine unermüdliche Brückenbauerin, Trude Simonsohn

Donnerstag, 22.9.2022

Gemeinsamer Antrag der Fraktionen der Fraktionen DIE GRÜNEN, SPD, FDP und Volt 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird beauftragt, eine Form des - beispielsweise auch künstlerischen - Gedenkens für unsere Ehrenbürgerin Trude Simonsohn zu konzipieren. Dafür soll der Magistrat in Einbeziehung von zivilgesellschaftlichen Organisationen gegebenenfalls einen geeigneten Ort identifizieren und einen Wettbewerb für die Gestaltung durch Künstler*innen initiieren.

Begründung:

Am 06.01.2022 verstarb unsere Ehrenbürgerin Trude Simonsohn im Alter von 100 Jahren.

Trude Simonsohn engagierte sich im Widerstand gegen die Nationalsozialisten, überlebte die Konzentrationslager Theresienstadt und Auschwitz und setzte sich nach dem Krieg unermüdlich für Verständigung ein. Sie war die erste Frau, der von der Stadt Frankfurt die Ehrenbürgerschaft verliehen wurde.

Trude Simonsohn war eine unermüdliche und authentische Zeitzeugin. Als Überlebende konnte sie Zeugnis ablegen von den nationalsozialistischen Verbrechen und als engagierte Bürgerin vielen jungen Menschen verdeutlichen, wie wichtig der Kampf gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus auch in der Gegenwart ist. Sie war ein Vorbild in der kritischen und reflektierten Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, die in schmerzhafter Weise mit ihrem eigenen Leben verstrickt war. Es ist Aufgabe der Stadt Frankfurt und der Stadtgesellschaft, für eine angemessene Form des Gedenkens an Trude Simonsohn Sorge zu tragen.