Neues Kabinett: Mehr Ministerien, weniger Frauen.
„Die Gleichberechtigung von Frauen in allen gesellschaftlichen Lebensbereichen ist für uns Ziel und Selbstverständlichkeit:“ So steht es im Koalitionsvertrag der neuen hessischen schwarz-roten Landesregierung. Klingt super, oder? Genauso wie „Wir setzen uns dafür ein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen in der Landesverwaltung und den Einrichtungen des Landes Hessen zu erhöhen.“
Wie ernst es die Koalition mit ihren Versprechen meint, zeigt ein Blick auf das neue, schwarz-rote Kabinett: Von 11 Ministerien werden genau 3 von Frauen geführt, 2 davon sind die jeweils neuen Hälften des geteilten Sozialministeriums. Zählt man Boris Rhein mit, sind es sogar nur 3 von 12.
Aus bislang einem Sozialministerium werden also künftig zwei, aus einer Staatssekretärin für Soziales sogar gleich drei. War die Digitalministerin bislang Teil der Staatskanzlei, wird künftig ein eigenes Ministerium daraus, mit all dem damit verbundenen Overhead. Von dem angekündigten Bürokratieabbau ist nichts zu sehen.
Dass die Koalition bei einem so aufgeblähten Kabinett nicht mehr, sondern weniger Frauen an der Spitze ihrer Ministerien führt ist mehr als nur ein gleichstellungspolitischer Fail. Es zeigt, dass ein bloßes „für etwas einsetzen“ nicht genug ist. Stattdessen braucht es konkrete Ziele, deren Umsetzung man insbesondere in seiner eigenen Arbeit vorleben sollte.