Solaroffensive für Frankfurt
Die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer heutigen Plenarsitzung die ersten beiden Anträge der „Solaroffensive für Frankfurt“ mit überwältigender und parteiübergreifender Mehrheit beschlossen. Neben den Koalitionsfraktionen stimmten auch die Fraktionen von CDU, LINKE., ÖkoLinx-ELF und FRAKTION für die beiden Anträge.
Das Frankfurter Stadtgebiet eignet sich aufgrund der vielen Sonnenstunden und der vielen Dachflächen sehr gut zur Gewinnung von Strom und Wärme aus Sonnenkraft. Das sehr große Solarenergiepotenzial wird bislang jedoch erst zu einem sehr geringen Anteil genutzt.
Der schnelle und umfassende Ausbau der Solarenergienutzung im Stadtgebiet ist von entscheidender Bedeutung für das Ziel größtmöglicher Unabhängigkeit von fossilen Energieimporten, für die Senkung der Energiekosten und für die Erreichung der Klimaneutralität bis 2035.
Die „Solaroffensive“ der Frankfurter Stadtregierung aus GRÜNEN, SPD, FDP und Volt zielt daher darauf ab, den Ausbau der Solaranlagen im Stadtgebiet stark zu beschleunigen, damit das sehr große Potenzial schnellstmöglich voll ausgeschöpft werden kann.
Der erste Antrag der Offensive beauftragt den Magistrat, die Stadt Frankfurt umgehend zum bundesweiten Städtewettbewerb „Wattbewerb“ anzumelden. Die teilnehmenden Städte nehmen sich vor, die installierte Photovoltaik-Leistung je Einwohner*in in ihrem Stadtgebiet zu verdoppeln. Mitte September 2022 nehmen bereits über 250 Städte in Deutschland daran teil.
Der zweite Antrag beauftragt den Magistrat, ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Unterstützung der privaten Haushalte, Unternehmen und Vereine beim beschleunigten Ausbau der Solarenergienutzung umzusetzen. Dieses Paket sieht ein attraktives Informationsangebot, ein stark ausgebautes Beratungsangebot, die Einführung eines kommunalen Förderprogramms und eine breite Kampagne zur Information der Stadtgesellschaft über die neuen Informations-, Beratungs- und Förderangebote der Stadt vor.
Für David Edelmann, den klimapolitischen Sprecher der GRÜNEN im Römer, ist die Solaroffensive der Koalition ein weiterer wichtiger Baustein in unserem klimapolitischen Aufbruch in Frankfurt: „Mit unserem großen Klimaschutzpaket ‚Klimaneutrales Frankfurt 2035‘ haben wir die organisatorischen Weichen gestellt, um bis 2035 klimaneutral werden zu können. Mit der ‚Solaroffensive für Frankfurt‘ legen wir jetzt ein ganz konkretes thematisches Programm auf, um gemeinsam unsere Stromversorgung im Stadtgebiet unabhängiger, bezahlbarer und klimaneutraler machen zu können.“
Die positiven Auswirkungen auf die Stromkosten hebt hingegen Roger Podstatny, umweltpolitischer Sprecher der SPD im Römer, hervor: „Durch den beschleunigten Ausbau von Solaranlagen tragen wir ganz entscheidend dazu bei, dass die Stromkosten für die privaten Haushalte bezahlbar bleiben. Wir wollen, dass besonders die Mieterinnen und Mieter von günstigem Solarstrom profitieren können. Aber auch für die Stadtverwaltung und die städtischen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ist es sehr attraktiv, den Ausbau der Photovoltaikanlagen auf den eigenen Gebäuden zu beschleunigen und so eigenen günstigen Solarstrom zu produzieren.“
Für Dr. Julian Langner, umweltpolitischer Sprecher der FDP im Römer, sind neben dem Klimaschutz auch die Effekte für die lokale Wirtschaft von Bedeutung: „Durch die Installation von Solaranlagen auf den eigenen Dachflächen können private Haushalte, Unternehmen und Vereine nicht nur aktiv das Klima schützen und die Unabhängigkeit von Energieimporten vorantreiben, sondern auch bares Geld sparen. Der beschleunigte Ausbau der Solarenergie führt auch dazu, dass lokale Handwerksbetriebe neue Aufträge erhalten, zukunftsfeste Arbeitsplätze schaffen können und nachhaltige Wertschöpfung in der Stadt entsteht.“
Martin Huber, klimapolitischer Sprecher von Volt im Römer, ist überzeugt davon, dass die konkrete Unterstützung der Bürger und Bürgerinnen zu deutlich mehr Solaranlagen auf den Dächern der Stadt führen wird: „Mit der Solaroffensive schaffen wir positive Anreize, um die kurzfristig nötigen Fortschritte bei der Energiewende anzustoßen. Der Wattbewerb schafft Öffentlichkeit zu dieser Transformation. Mit dem Ziel der stadtweiten Solarnutzung verbinden wir eine nachhaltige Vision, die über die gegenwärtige Energiekrise hinausreicht.