Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN äußert sich zur Absage der Burschenschaftler-Veranstaltung in der Paulskirche
Wir sind froh, dass die Burschenschaften die Veranstaltung in der Paulskirche, die für Sonntag, den 18. Juni, geplant war, abgesagt haben.
Dadurch ist unsere Forderung, dass die Paulskirche als herausgehobener Erinnerungsort der Demokratie und der Bürger*Innenrechte bewahrt bleiben muss, erfüllt. Es wurde verhindert, dass demokratiefeindliche, frauenfeindliche und ausgrenzende Botschaften die Bühne der Paulskirche nutzen konnten.
In der Paulskirche wurde 1848 der erste Grundrechtskatalog diskutiert und verabschiedet. Auf diesen haben sich die demokratischen Bewegungen in Deutschland seitdem immer wieder bezogen. Zum ersten Mal wurden hier individuelle Rechte verbrieft, die seitdem weiterentwickelt wurden und damit Grundlage unseres demokratischen Zusammenlebens unter gleichberechtigten Menschen sind. An diesem Ort darf kein Platz sein für Deutschtümelei, Antifeminismus und rechtes Gedankengut.
Wir danken allen Frankfurter Parteien, Organisationen und Initiativen, die uns unterstützt haben bei der Organisation des Protestes für Sonntag. Diese breite Ablehnung der Stadtgesellschaft hat die Absage erst möglich gemacht. Wir danken auch dem Magistrat, der die zusätzliche Überprüfung der Veranstaltung auf den Weg gebracht hat, die dann zur Absage durch die Burschenschaften geführt hat.
Es verbleibt unsere Forderung an den Magistrat, die Vergabekriterien der Paulskirche und anderer herausgehobener städtischer Orte für die Zukunft zu überprüfen und unserer heutigen Zeit und unserem Verständnis einer offenen Gesellschaft anzupassen, so dass klare Vorgaben und Prozesse vorliegen, die solche Situationen für die Zukunft im Vorhinein unterbinden.