Antrag: Mehr (digitale) Denkmäler für Frauen in Frankfurt
In Frankfurt gibt es - wie in vielen anderen Städten - kaum Denkmäler weiblicher Persönlichkeiten, die in ihrer Stadt oder auch in der Region viel erreicht haben.
Im Rahmen eines Studienprojektes haben Studierende in München festgestellt, dass nur 5 Prozent der Denkmäler in München Frauen sind und daher das Kunstprojekt „denkFEmale“ entwickelt. Dieses Kooperationsprojekt von Studierenden der Hochschule für Fernsehen und Film, der Ludwig-Maximilians-Universität und der Akademie der Bildenden Künste München macht weibliche Persönlichkeiten der Stadt durch einen QR Code an zentralen Stellen sichtbar.
So erscheint eine interaktive Statue in Augmented Reality und zeigt Gesichter von vergessenen Frauen wie Anita Augsburg, eine bekannte und wegweisende Frauenrechtlerin (1857 – 1943), dazu sind prägende Zitate zu lesen.
Durch dieses Projekt entsteht eine neue Form von Kunst und Kultur im öffentlichen Raum, die auch eine Diskussion über das Stadtbild und die noch so einseitige Präsenz anstoßen kann.
Die Stadtverordnetenversammlung möge daher beschließen:
Der Magistrat wird gebeten zu prüfen und zu berichten, welchen Anteil weibliche Persönlichkeiten an Denkmälern und Gedenktafeln im öffentlichen Raum in Frankfurt haben und wie die Präsenz weiblicher Prominenter im Stadtbild in zeitgemäßer Art und Weise erhöht werden kann. Dazu soll insbesondere berichtet werden,
- welche Aktivitäten und Recherchen es in diesem Zusammenhang im Bereich Denkmäler und Erinnerungskultur zu weiblichen Persönlichkeiten im öffentlichen Raum bereits gibt,
- mit welchen Kosten und in welchem Zeitrahmen durch ein Projekt oder einen Forschungsauftrag – möglichst unter Beteiligung des Instituts für Stadtgeschichte und ggf. unter Einbeziehung des Historischen Museums, der Gedenkkommission, des Digitalen Deutschen Frauenarchivs, des Frauenreferats und wenn möglich von thematisch entsprechend befassten Lehrstühlen der Frankfurter Hochschulen geeignete weibliche Persönlichkeiten eruiert und Vorschläge zu ihrer Ehrung im öffentlichen Raum entwickelt werden können und welche Schritte der Magistrat hier in absehbarer Zeit beabsichtigt.
- Des Weiteren soll geprüft und berichtet werden inwiefern die digitale Umsetzung, beispielweise in Augmented Reality, als eigenständiges Projekt oder im Rahmen bestehender/geplanter digitaler Projekte (z.B. METAhub oder Frankfurt History App) bereits vorgesehen oder möglich ist. Sofern eine Umsetzung als eigenständiges bzw. zusätzliches Projekt notwendig erscheint, soll berichtet werden, mit welchen Kosten für die Stadt der Magistrat einmalig und dauerhaft für Wartung und Pflege rechnet. Dabei soll davon ausgegangen werden, dass Teilhabe für alle (Hersteller- und Geräteunabhängigkeit), Datensicherheit und Auffindbarkeit der Anwendung sowie die eventuelle Einbringung des QR Codes in den Stadtraum nach Kriterien von Nachhaltigkeit (Wetter- und Abriebfest, dauerhafte Installation) und Sichtbarkeit (Größe) gewährleistet werden soll. Die Umsetzung und die begleitende Öffentlichkeitsarbeit soll gemeinsam mit lokalen Anbietenden (z.B. lokale Unternehmen, Expert*innen zum Thema Digitalisierung u.ä.) und der Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main erfolgen.