Rede zur Fachkräfteoffensive in "Klimaberufen" in der Stadtverordnetenversammlung am 28.09.2023
Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin,
liebe Kolleginnen und Kollegen!
Zuallererst möchte ich mich bei meinen Kolleg:innen von Volt bedanken, dass sie die Initiative zu diesem sehr wichtigen Antrag ergriffen haben.
Es sind die Fachkräfte im sogenannten „Klima-Handwerk“, die tagtäglich Wärmepumpen einbauen, Solaranlagen auf Dächern installieren, die Elektrotechnik in den Gebäuden modernisieren, die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden durchführen und energieeffiziente neue Gebäude bauen. Wir brauchen diese Fachkräfte dringend, damit die vielen Aufträge von städtischen Einrichtungen, Unternehmen, Vereinen und Privathaushalten zeitnah und erfolgreich bearbeitet werden können. Ohne ausreichend Fachkräfte werden wir es nicht schaffen, unsere gesellschaftlichen Ziele im Bereich Klimaschutz und Energiewende zu erreichen. Die Fachkräftesicherung im „Klima-Handwerk“ ist daher ein gesamtgesellschaftliches Anliegen.
Es gibt unterschiedliche Berechnungen, wie groß der Fachkräftemangel in den sogenannten Klimaberufen ist und wie sich dieser Mangel in den kommenden Jahren voraussichtlich entwickeln wird. In allen Berechnungen wird aber eines deutlich: Der Fachkräftemangel ist schon jetzt sehr groß und wird in den kommenden Jahren noch weiter ansteigen, wenn wir jetzt nicht beherzt handeln.
Wir starten daher heute eine Fachkräfte-Offensive für Handwerksberufe im Bereich Klimaschutz und Energiewende in Frankfurt und in der Rhein‑Main‑Region. Diese Offensive ergänzt und komplettiert die laufenden Anstrengungen des Bundes und des Landes zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften. Es ist uns wichtig, dass die Maßnahmen auf den verschiedenen Ebenen gut ineinandergreifen. Wir tun, was wir als Stadt direkt tun oder zumindest beeinflussen können. Martin Huber hat gerade schon die wesentlichen Punkte genannt.
Wir können uns hier in Frankfurt glücklich schätzen, dass wir so ein starkes und traditionsreiches Handwerk haben. Wir haben erst im Mai dieses Jahres das 125‑jährige Jubiläum der Innung „Sanitär, Heizung, Klima“ in Frankfurt feiern können. Unser Kollege Peter Paul Thoma hat in seiner Funktion als Obermeister der Innung damals eine sehr bewegende Rede gehalten. Wenn wir die Herausforderungen der Zukunft meistern wollen, ist es wichtig, dass wir auf einem starken Fundament an lokal verankerten Familienbetrieben und einer langen Handwerkstradition aufbauen können. Deshalb brauchen wir das lokale Handwerk als starken Partner, und deshalb müssen wir das lokale Handwerk weiter stärken.
(Beifall)
Dieser Antrag richtet sich an das Handwerk im Bereich Klimaschutz und Energiewende. Es ist allerdings genauso wichtig, die Fachkräfte in den Branchen zu sichern, die wir benötigen, um Frankfurt an die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels anpassen zu können. Ich denke hier insbesondere an die Begrünung von Dächern, Fassaden, Vorgärten, Straßen und Plätzen. Auch hier brauchen wir Fachkräfte. Auch diese Berufe müssen wir bei der Fachkräfteoffensive im Klimabereich mitdenken.
Lassen Sie uns durch diese Fachkräfte-Offensive gemeinsam den Klimaschutz und die Energiewende voranbringen und gleichzeitig Wohlstand, Wertschöpfung und Beschäftigung in Frankfurt und in der gesamten Region schaffen. Wir zeigen damit, dass ein wirksamer Klimaschutz und eine starke Wirtschaft gleichzeitig erreicht werden können. Lassen Sie uns diese Chance gemeinsam ergreifen!
Vielen Dank!