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Hanau

Hanau

Freitag, 21.2.2025

Wir gedenken der neun Menschen, die bei dem rechtsextremen Terrorakt am 19. Februar 2020 in unserer Nachbarstadt Hanau aus rassistischen Motiven ermordet wurden.

Ferhat Unvar

Hamza Kurtović

Said Nesar Hashemi

Vili Viorel Păun

Mercedes Kierpacz

Kaloyan Velkov

Fatih Saraçoğlu

Sedat Gürbüz

Gökhan Gültekin

Diese neun jungen Menschen wurden aus dem Leben gerissen, ermordet, weil sie nicht mitteleuropäisch aussahen, weil sie keine deutschen Namen hatten, weil sie muslimischen Glaubens waren. Weil jemand meinte, sie würden nicht hierher, nicht nach Hanau, nicht nach Deutschland gehören. Uns blieb das Herz stehen und stockte der Atem – und tut dies weiterhin, Jahr für Jahr an jedem 19. Februar. Unsere Gedanken sind dieser Tage bei den Ermordeten, ihren Familien und den Überlebenden.

Wir setzen uns mit Nachdruck dafür ein, dass ihr Schicksal nicht in Vergessenheit gerät. Deshalb haben wir, unterstützt von unseren Koalitionspartner*innen, Initiativen wie das künstlerische Denkmal und eine Gedenktafel, ergänzt durch digitale Erinnerungsformate, auf den Weg gebracht und begehen in Frankfurt den Gedenktag des 19. Februar als Tag des Antirassismus, unter anderem mit einer städtischen Kranzniederlegung. Doch Gedenken allein reicht nicht aus.

„Die Vergangenheit lehrt uns, zu erinnern, die Gegenwart aber fordert uns auf, zu verändern“, schrieb unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender Emre Telyakar mal in diesem Zusammenhang. Dies ist umso wichtiger, als dass Hanau kein Einzelfall ist. Die Morde in unserer Nachbarstadt 2020 stehen in einer Reihe mit dem Anschlag von Solingen 1993, den Morden des NSU, dem antisemitisch motivierten Anschlag in Halle 2019 und vielen weiteren Angriffen mit rechtextremem Hintergrund. Sie stehen in einer Reihe mit dem Rechtsruck, dem grassierenden Rassismus, der Zunahme gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Das alles muss sich ändern!

Doch diese Veränderungen werden wir Politiker*innen nicht allein bewirken können. Menschenverachtung zu bekämpfen und für Akzeptanz, für ein menschenfreundliches Miteinander einzustehen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der wir alle tagtäglich im Kleinen wie im Großen gefragt sind. Das sind wir nicht zuletzt auch den Opfern schuldig.